Queer Easter 2016: We are all in this together

Die Regenbogenfahne weht weithin sichtbar in Werftpfuhl.
Queer Easter 2016: We are all in this together
14.03.2016 | 

Vom 21. - 28.03.2016 kommen 120 junge Menschen aus ganz Europa und Nahost in die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein. Beim 17. „Queer Easter“-Seminar geht es um Akzeptanz und Ausgrenzung in der Gesellschaft und in den eigenen Organisationen.

Die Regenbogenfahne weht weithin sichtbar in Werftpfuhl.

Jedes Jahr um die Ostertage weht in und von der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein die Regenbogenfahne: 120 junge Menschen treffen sich vom 21. bis 28. März zum „Queer Easter“-Seminar, bereits zum 17. Mal. Die 18- bis 30-Jährigen kommen aus ganz Europa; auch aus Israel und Palästina, Georgien und Russland reisen Teilnehmende an. Viele unter ihnen bezeichnen sich als schwul, lesbisch, transsexuell oder transgender, andere einfach als „queer“, was sich als Sammelbegriff etabliert hat.

„We are all in this together“, lautet das diesjährige Motto, also in etwa: „Wir hängen alle gemeinsam mit drin“. Schwingt da ein negativer Unterton mit? Organisatorin Jane Baneth findet das nicht. „Wir meinen damit: Wir haben zusammen die Verantwortung, füreinander, in unserer Gesellschaft und in unseren Organisationen – und wir wollen diskutieren, was das für uns bedeutet“, so Baneth.

Die beteiligten Organisationen kommen größtenteils aus dem LGBT*QI-Bereich; in der Regel gehören sie den internationalen Dachverbänden der SJD – Die Falken an, deren Bundesbildungsstätte das Haus in Werftpfuhl bei Werneuchen ist. Die zumeist sozialistischen Organisationen treten für ein Leben in Vielfalt ein.

Queer Easter 2016: We are all in this together

In der Gesellschaft sei es um Akzeptanz meist anders bestellt: In jedem Land gebe es Erscheinungsformen von Homo- und Trans*phobie, Sexismus und Rassismus, erklärt Bildungsreferentin Baneth. „Wir wollen in der Seminarwoche analysieren, womit wir in unserer Gesellschaft – und möglicherweise auch in unseren eigenen Organisationen – konfrontiert sind, und diskutieren, was wir dem entgegensetzen können.“ Die Teilnehmenden sollen neue Ideen und Impulse für ihre politische Arbeit aus der Woche mitnehmen.

Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen von Gewalt und ihren Ursachen steht ebenso auf dem Programm wie die Beschäftigung mit Ausgrenzung und Vorurteilen. „Gerade auf Kinder und Jugendliche haben Ausgrenzungsmechanismen eine starke Wirkung, die sie nachhaltig prägt“, macht Baneth deutlich.

Umso wichtiger ist ihr, dass in der Bildungsstätte eine Atmosphäre voller Vertrauen und Anerkennung herrscht, betont Baneth: Eine Woche lang einfach sie selbst sein zu dürfen und dabei Teil eine großen Gemeinschaft zu sein – das ist für manche eine neue, ungeheuer wertvolle Erfahrung.

„Queer Easter“ wird organisiert von der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein in Kooperation mit den internationalen Dachverbänden der SJD – Die Falken (Sozialistische Jugend Deutschlands): YES (Young European Socialists), IUSY (International Union of Socialist Youth) und IFM-SEI (International Falcon Movement – Socialist Educational International).