Jüdisches Leben in Werneuchen
Schüler_innen der Europaschule Werneuchen haben sich mit der Geschichte ihres Ortes beschäftigt: Vier Tage waren sie auf Spurensuche nach jüdischem Leben in Werneuchen vor und während der NS-Zeit.
Im Rahmen eines Seminars in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein im Werneuchener Ortsteil Werftpfuhl konnten die interessierten Neunt- und Zehntklässler erfahren, wie und wo Juden vor und während der Zeit des Nationalsozialismus lebten und welchen Repressalien und Verfolgungen sie sich nach 1933 ausgesetzt sahen.
„Das Seminar sollte einen Beitrag dazu leisten, die Erinnerungskultur in Deutschland wach zu halten, ohne heutigen Generationen Schuld zuzuschreiben“, erklärt Jane Baneth, die verantwortliche Bildungsreferentin der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein. „Das Erleben und Verstehen von Geschichte wird erleichtert, wenn man den Fokus auf die bekannte nähere Umgebung richtet“, so Baneth weiter. Dadurch sollte auch das Engagement der Jugendlichen vor Ort gestärkt werden.
Als sichtbares Zeichen ist in Zukunft auch die Verlegung von „Stolpersteinen“ geplant. Dabei handelt es sich um kleine Gedenksteine mit einer Messingplatte, die vor den Häusern ins Pflaster eingelassen werden, in denen von den Nazis verfolgte Menschen wohnten. Der Künstler Gunther Demnig hat bereits knapp 50.000 dieser „Stolpersteine“ hergestellt, die europaweit verlegt wurden. Dementsprechend lang ist mittlerweile aber auch die Wartezeit, so dass es wohl noch dauern wird, bis der erste „Stolperstein“ in Werneuchen liegt. Dessen Verlegung wird dann eine weitere Gelegenheit zur Erinnerung bieten.