„Aktiv in meine Zukunft“
Klarheit über den angestrebten Berufsweg konnten Neuntklässler*innen der Oberschule Klosterfelde bei einem Seminar zur Berufsorientierung im November 2020 gewinnen.
In bewegten Zeiten einen Blick auf die Zukunft werfen – das ist es, wozu Schüler*innen aus Klosterfelde in die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein gekommen sind. Für jeweils vier Tage zwischen dem 2. und 12. November 2020 haben die neunten Klassen der Oberschule an einem Seminar zur Berufsorientierung in Werneuchen teilgenommen.
Sich trotz „Lockdown light“ eigene Gedanken um Beruf und wirtschaftliches Wohlergehen zu machen, ist wichtig. „Die Schüler*innen kommen in ihrem Klassenverband nach Werneuchen, haben also vier Tage miteinander Kontakt wie im Schulalltag auch – es sind weniger Menschen, als ihnen in einer normalen Schulwoche zuhause begegnen würden“, erläutert Tim Scholz, Pädagogischer Leiter der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein. Im Haus gelten außerdem klare Hygieneregeln.
Inhaltlich ging es um die Zukunftsvorstellungen der Jugendlichen und den Abgleich mit ihren Fähigkeiten und den Anforderungen der Betriebe. Am Anfang stand die Klärung eigener Prioritäten und Interessen. Dabei standen die Grundfragen „Was und womit will ich arbeiten?“ im Mittelpunkt, zudem: Wie wichtig ist es mir, in der Region zu bleiben, gleichbleibende Arbeitszeiten zu haben oder gut bezahlt zu werden – anhand solcher Fragen wurde über die eigenen Lebensentwürfe und Zukunftsträume gesprochen.
Aus bisherigen Erfahrungen in Praktika und Nebenjobs wurden Schlüsse gezogen und Fähigkeiten und Kompetenzen abgeleitet, die sich die Schüler*innen bisher bereits angeeignet hatten. „Unser Ziel war es, dass die Jugendlichen klar benennen können, welche Interessen sie haben, was ihre Stärken und Fähigkeiten sind, und wodurch sie diese erworben haben. Das wird ihnen auch in zukünftigen Bewerbungsverfahren zugutekommen“, erklärt Scholz.
Bei der anschließenden Recherche ging es darum, sich die angestrebten Berufe und potentielle Ausbildungsbetriebe oder Berufsschulen genauer anzuschauen und deren Anforderungen mit den eigenen Kompetenzen und dem angestrebten Schulabschluss abzugleichen.
Tim Scholz betont: „Uns war es wichtig, den Jugendlichen zu verdeutlichen, dass mehrere Wege zu dem beruflichen Wunschziel führen können und dass das Berufsleben häufig auch prozessartig gestaltet sein kann.“ Gerade in der aktuellen prekären Situation, in der manche Betriebe darauf verzichten, Auszubildende einzustellen, werde den jungen Bewerber*innen eine größere Flexibilität im Hinblick auf die Berufswahl und den Arbeits- und Wohnort abverlangt.
Am Ende des Seminars wurden deshalb nächste eigene Schritte vereinbart: Jede*r konnte sich eigene Ziele erarbeiten und sich über Wege dorthin Gedanken machen, und seien es Umwege zum Ziel. „Die meisten haben Klarheit über sich und ihren Berufsweg gewonnen und eine persönliche Perspektive formuliert“, fasst Scholz die Ergebnisse zusammen.
Das Seminar wurde ermöglicht durch das Brandenburger Föderprogramm „Initiative Sekundarstufe I“ . Die „Initiative Sekundarstufe I“ wird durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg gefördert.