„Hallo Zukunft!“ - Berufsorientierung und Bewerbungstraining
Mehrere neunte Klassen haben vom 16. bis 20. Januar 2017 eine Woche in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein verbracht. Zwei neunte Klassen der Oberschule Premnitz waren angereist, eine weitere Klasse kam von der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule Mühlenbeck.
Die Seminare trugen die Titel "Hallo Zukunft - Traning zur Berufsorientierung" und "Berufsorientierung und Bewerbungstraining" und fanden im Rahmen des Brandenburger Föderprogramms „Initiative Sekundarstufe I“ statt.
Sie bildeten den Auftakt zur Berufsorientierung; für manche war es auch schon eine Vertiefung. Für alle stand zunächst die Frage im Mittelpunkt, welche Interessen und Fähigkeiten sie haben und wie sie später leben möchten. Das wurde mit möglichen Berufen und Ausbildungsgängen abgeglichen.
Anschließend erhielten die Teilnehmenden praktische Tipps für die Bewerbungen und Vorstellungsgespräche. Erste Anschreiben wurden verfasst und Bewerbungsgespräche in realitätsnahen Rollenspielen simuliert.
„Die Schülerinnen und Schüler gewinnen Sicherheit, wenn sie wissen, wo die Reise für sie hingeht“, macht der verantwortliche Bildungsreferent Tim Scholz deutlich. „Deshalb vermitteln wir ihnen einen Eindruck, was auf sie zukommt, und helfen ihnen, sich zu orientieren“, so Scholz weiter. Noch ist genug Zeit, sich in den entscheidenden Schulfächern zu verbessern oder ein Praktikum zu machen, das Einblicke in den beruflichen Alltag gewährt.Die Seminare fanden im Rahmen des Brandenburger Föderprogramms „Initiative Sekundarstufe I“ statt. Die „Initiative Sekundarstufe I“ wird durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg gefördert.
Die Klassen 9a und 9b der Oberschule Premnitz haben zusammen mit ihrem Lehrer einen Bericht der Seminarwoche für die Schulwebseite verfasst, den wir hier veröffentlichen dürfen:
„Hallo Zukunft“ – Training zur Berufsorientierung
Bei herrlichstem Sonnenschein und Minus 5 Grad Celsius starteten wir, die Klassen 9a und 9b der Oberschule Premnitz, am Montag, dem 16.01.2017 mit Schroeder-Reisen nach Werneuchen in den Nordosten von Berlin. Ziel war die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein, die schon 1907 von dem Berliner Industriellen Eduard Arnold als Waisenhaus für Mädchen gestiftet worden war, in der Zeit der DDR als Kinderheim genutzt wurde und seit 1997 nach Wiedereröffnung die verschiedensten Themen und Projekte im Bereich konstruktive Konfliktbewältigung, Demokratie und Partizipation, Berufs- und Lebensorientierung, sowie Teambildung und Kommunikation anbietet. Besonderen Wert legt das Haus auf die Stärkung und Förderung sozialer und interkultureller Kompetenzen der Jugendlichen.
Inhaltlich ging es uns um die Themen Berufsorientierung und Bewerbungstraining. So fanden sich in unserem Gepäck nicht nur die üblichen Sachen für einen Schulausflug, sondern auch Bewerbungsmappen, Zeugnisse und natürlich Bestgarderobe, die in einem simulierten Vorstellungsgespräch am Ende der Woche unsere Chancen für eine erfolgreiche Bewerbung erhöhen sollte.
Angekommen vor Ort erkundeten wir nach einigen Erwärmungsspielen in Kleingruppen das Haus, bezogen die Zimmer und versuchten uns an der Beantwortung von Fragen, die das Ziel hatten, uns mit unseren beruflichen Wünschen und Fähigkeiten auseinander zu setzen. Heraus kam am Ende, und das war ja das eigentliche Ziel, die Zuordnung in berufliche Kleingruppen wie z.B. Handwerk, Gesundheit, Bürotätigkeiten oder auch Kleinkindarbeit und weitere. In diesen Runden wurden für alle Beteiligten im Verlauf des Tages erst einmal eine angenehme Arbeitsatmosphäre geschaffen, die Teamleiter kennen gelernt und für jeden Tag 2 Schülermitglieder zum abendlichen Delegationsrat festgelegt. Hier werteten wir die Arbeitsergebnisse des Tages aus, besprachen unser Freizeitprogramm oder aufgetretene Probleme. Zum Ende des Tages ging es an das stets reichhaltige Büfett. Mal sehen, wer sich nachher getraut hat, zu Hause auf die Waage zu stellen.
Dienstag führten wir Beruferecherchen im Internet durch und berichteten in unseren Klein(berufs)gruppen darüber. Wir suchten nach Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen und erstellten Mind Maps zu unseren Lebensvorstellungen. Nachmittag wurden uns Tageszeitungen zur Auswertung von Ausschreibungen von Unternehmen vorgelegt. Weiterhin mussten wir in Partnerinterviews unser Gegenüber besser kennen lernen und ihn in einer Vorstellungsrunde „spiegeln“.
Abends konnten wir die Freizeitangebote Tischtennis, Billard, Film, Brettspiele, Disco oder Karaoke nutzen. Hier wurden von uns einige Talente gesichtet, die es sicher im „Supertalent“, bei „DSDS“ oder „voice of germany“ zu vorderen Plätzen gebracht hätten.
Mittwoch stand ganz im Zeichen der individuellen Bearbeitung der Bewerbungsschreiben und Lebensläufe sowie der Vorbereitung für die am nächsten Tag folgenden Bewerbungsgespräche und schriftlichen Einstellungstests. Am Abend erhielten wir von unseren Teamern noch die Einladung zu den Einstellungstests. Nicht schlecht staunten wir über die zu findenden Räumlichkeiten. Speisesaal, Sitzungs- bzw. Teamraum waren jetzt „Palais“, „Studio“ und „Grand Hotel“ und mussten am folgenden Tag erst einmal gesucht werden.
Der von uns mit Spannung erwartete Donnerstag begann mit Maske, Kosmetik und „Kostümprobe“. Einige hatten sich mit ihrem „Outfit“ richtig Mühe gegeben und benötigten dementsprechend auch lange bei der Vorbereitung. Aber alle sahen entsprechend ihrer Berufsvorstellung richtig schick aus. Dann begann der Lernprozess. Hoffentlich vergessen das einige bei einem richtigen Gespräch nicht. Ordentlich anstellen und richtig begrüßen, Einladungsschreiben und Ausweis vorlegen. Also: Fehler machen. Aber Fehler nicht wiederholen, kann es da nur heißen. In dem schriftlichen Einstellungstest sollten wir unser Wissen in u.a. Allgemeinbildung, Mathe, Deutsch, Geografie und Konzentration Preis geben. Hierbei wurde auch unsere Stressresistenz getestet. Ständig wurde durch unsere Teamer bewusst Unruhe verbreitet, um uns abzulenken.
Zum Mittagessen gab es dann die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Von 14.00 bis 18.00 Uhr wurden wir in halbstündigen persönlichen Gesprächen von einer Kommission auf „Herz und Nieren“ geprüft und natürlich zu unseren Berufsvorstellungen und unserem Leben befragt. Wir lernten, auf welche Fragen wir zwingend antworten und welche wir verneinen können. Außerdem mussten wir versuchen, uns relativ realistisch einzuschätzen. Und da sollte man nicht „am Rad drehen“. Den Tag rundete am Abend eine Disco ab, bei der wir alle unsere Spannungen abfallen lassen konnten.
Der Freitag stand ganz im Zeichen der Abreise und Vorfreude auf unser Zuhause. Zuvor arbeiteten wir jedoch noch einmal mit unseren Teamern in Kleingruppen und werteten den gestrigen schriftlichen Einstellungstest aus. Thematisiert wurde auch noch einmal der Wert der Anerkennung von Arbeit.
Richtig gut gestärkt, wie nach jedem Essen vor Ort, dafür gebührt den Küchenkräften ein Sonderlob, traten wir die Heimreise an.
Es ist schon gut, in so kurzer Zeit von wenigen Tagen so viel Input zum Thema „Berufsorientierung und Bewerbung“ zu bekommen. Dafür gilt unser Dank unseren Teamern vor Ort.
Klasse 9a und 9b der Oberschule Premnitz