„Blended Learning Menschenrechte“: Auszubildende erstellen Kampagnen
Im Rahmen eines Bildungsurlaubs haben sich Schüler_innen der Fachschule Sozialwesen Berlin-Pankow mit Menschenrechten beschäftigt und dazu Kampagnen erstellt. Das Seminar vom 20.-22.06.2016 bildet den Abschluss des Projekts „Blended Learning Menschenrechte“. - Seminarprodukte am Ende der Seite
Die Nutzung des Internets wirft viele Fragen auf, auch solche, die die Menschenrechte betreffen. Was bedeutet es beispielsweise für unser Recht auf Privatheit, dass unsere Aktivitäten im Internet umfassend überwacht werden können?
Gerade für Jugendliche, die das Internet unablässig zur Kommunikation untereinander nutzen, können solche Fragen interessant sein, und ihnen einen Zugang zum Thema „Menschenrechte“ ermöglichen. Diese Idee stand am Anfang eines Projekts der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein, das am 31. Juli 2016 endet. Unter dem Titel „Blended Learning Menschenrechte“ wurde mit Jugendlichen in der Bildungsstätte und von zuhause auf einer Internetplattform gearbeitet.
Vom 20. bis 22. Juni 2016 haben 35 Schüler_innen der Fachschule Sozialwesen in Berlin-Pankow drei Tage Bildungsurlaub in Werneuchen verbracht. In Rollenspielen haben sie sich dem Thema genähert und darüber diskutiert, wodurch Menschenrechte aktuell gefährdet sind. Anschließend haben die 16- bis 22-Jährigen in kleinen Gruppen Kampagnen erstellt, die u.a. das Recht auf Privatheit oder eine Begrenzung der Überwachung einfordern.
„Die Jugendlichen haben mit großem Engagement in kurzer Zeit einen kleinen Videofilm oder ein Plakat erstellt und damit die Problematik und das Ziel umrissen, Menschenrechte in der digitalen Welt zu schützen“, berichtet Frank Hofmann, der als Bildungsreferent das Projekt leitet. Dabei wurden die Meinungsfreiheit, das Recht auf Nahrung und sexualisierte Gewalt im Internet thematisiert.
Im Vorfeld des Seminars fand bereits ein Projekttag in der Schule statt, bei dem erste Erklärfilme zum Thema Menschenrechte erstellt wurden. In der Phase zwischen Projekttag und Seminar hatten die Auszubildenden Zeit, in Berlin auf Spurensuche zu gehen und nach „Menschenrechtshelden“ Ausschau zu halten, wie Hofmann es nennt: „Die Jugendlichen haben recherchiert, wer sich hinter den Straßennamen in ihrem Kiez verbirgt und unter anderem Artikel zu Albert Schweitzer und Carl von Ossietzky verfasst“, berichtet Hofmann. Diese Artikel haben die Teilnehmenden im Internet auf eine spezielle E-Learning-Plattform der Bildungsstätte eingestellt, zusammen mit den Fotos und Videos zum Thema, die sie mit ihren eigenen Geräten aufgenommen haben.
„Das ist die Idee des 'Blended Learning'-Ansatzes: Jugendliche können mit ihren eigenen, vertrauten Kommunikationsmitteln einen Beitrag zum Thema leisten“, erklärt Hofmann. „So lernen sie, dass auch sie sich ganz einfach für Menschenrechte einsetzen können.“
Die Seminarreihe wird unterstützt durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).