Ostern mal ganz anders
Elftes Queer Easter 2010 zu lesbischwulen (LSBT) Lebensweisen in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein vom 29.3.-5.04.2010 in Werftpfuhl erfolgreich zu Ende gegangen.
Werneuchen, 06.04.2010. Eine Frau schreibt das Wort "Diskriminierung" auf ein Plakat, ein anderer fügt schnell "Akzeptanz von Vielfalt" hinzu. Es ist eine Gruppe, die sich in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein zwischen dem 29.3.- 5.04.2010 zusammengefunden hat: "Queer Easter" lautete die Veranstaltung, diskutiert und gearbeitet wurde über gleichgeschlechtliche Lebensweisen zum Schwerpunkt "Identität". 110 junge Leute waren es - aus 20 Nationen und von 40 Organisationen.
"Wir sind rundum zufrieden, die Jugendlichen waren sehr interessiert, lernten sich schnell kennen und diskutierten auf hohem Niveau", resümiert Tim Scholz, Bildungsreferent der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein und Leiter des Seminars. Im Zentrum standen solche Fragen: Wie verändern sich geschlechtliche Identitäten unter zunehmendem Leistungsdruck? Oder auch: Wie kann eine Anti-Diskriminierungspolitik in verschiedenen Ländern aussehen? Jugendliche aus sämtlichen Nationen zwischen 18 und 26 Jahren verteilten sich auf 9 Arbeitsgruppen, außerdem fanden 5 thematische Workshops satt; egal, ob es ein Einstiegsworkshop mit Medienschwerpunkt Theater oder Animationsfilm war oder ob "Fortgeschrittene" sich im kreativen Schreiben übten - in der die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein gab es dieser Tage überall etwas zu sehen, zu tun, zu diskutieren, oder auch zu hinterfragen.
Auch Carmen Fischer war dabei. Mittlerweile schon zum siebten Mal. Die 24jährige Studentin aus Österreich betont: "Nirgends sonst gibt es einen solchen Raum, um über Geschlecht, Identität und Lebensweisen frei diskutieren zu können". So unterschiedlich die Eindrücke und Meinungen in dieser Woche auch sind, so vielfältig sind Lebensorte und -erfahrungen. In Weißrussland können sich Homosexuelle beispielsweise bis heute nicht frei zeigen, sagt die junge Teilnehmerin Irina Rumiantseva. "Viele haben die Meinung, man sollte Homosexuelle einsperren". Insgesamt sei es in Osteuropa nahezu unmöglich, zum Beispiel einen Christopher Street Day wie in Deutschland durchzuführen, fügt Tim Scholz von der Bildungsstätte hinzu. Aber auch hierzulande grassieren noch immer Vorurteile und es bestehen Einschränkungen. Zwar würden sich homosexuelle Politiker und Prominente in den letzten Jahren zunehmend outen, sagt Scholz, zugleich ist "schwul" das Schimpfwort Nummer eins auf deutschen Schulhöfen, im Leistungssport wie dem Fußball ist es bislang undenkbar, als Homosexueller Anerkennung zu finden.
"Queer Easter" bietet den Teilnehmenden einen Raum, sich frei über ihre Erfahrungen, Ängste und Wünsche über Staatsgrenzen hinaus auszutauschen und Barrieren abzubauen", unterstreicht Scholz. Auch für nächstes Jahr ist ein zwölftes Queer Easter angedacht: "Wir wollen dieses Potenzial nutzen, interessierte Jugendliche aus aller Welt weiterhin nach Werneuchen zu holen und diskutieren zu lassen".
Das Seminar wurde organisiert von der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein in Kooperation mit den internationalen Dachverbänden der SJD - Die Falken ECOSY, IFM-SEI und IUSY.
Die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein veranstaltet als Haus der außerschulischen Jugendbildung Wochenseminare mit SchülerInnen und Schülern sowie Auszubildenden im Alter von 13 bis 26 Jahren aus Berlin und Brandenburg. Als Bundesbildungsstätte der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken organisiert sie pädagogisch-politische Fortbildungen, Jugendseminare, internationale Begegnungen und verschiedene Großveranstaltungen.
Hier gibt es einen Überblick über die Berichterstattung in der Presse:
Für weitere Rückfragen und Informationen:
Tim Scholz
Bildungsreferent
Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein
Freienwalder Allee 8-10
16356 Werneuchen/Werftpfuhl
Tel: +49.33398.8999. 18
Fax: +49.33398.8999. 13
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