„Aufgedeckt und angeklickt: Sucht und Süchte“

Neue Medien, neue Süchte: Foto: © Thorsten Freyer, www.pixelio.de

Wie befördern Leistungsdruck und gesellschaftliche Anforderungen den Suchtmittelgebrauch? Und was hat das mit den neuen Medien zu tun? Das fragen sich Jugendliche zwischen dem 15.- 19.11.2010 in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein.

Werneuchen, 2. November 2010. Soziale Ungleichheit, Diskriminierungserfahrung, Ohnmacht: Wie und in welchem Maße befördern Leistungsdruck und gesellschaftliche Anforderungen den Suchtmittelgebrauch? Was führt zur „Flucht in die Sucht“? Und was hat das mit den neuen Medien zu tun? Das fragen sich Jugendliche aus Berlin und Brandenburg im Workshop „Aufgedeckt und angeklickt: Sucht und Süchte“ zwischen dem 15.- 19.11.2010 in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein.

„Im Seminar soll der Zusammenhang von Politik, gesellschaftlichen Strukturen und Suchtmittelgebrauch thematisiert werden“, sagt Hendrik Giese, Leiter des Seminars und Bildungsreferent der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein. Jugendliche orientieren sich vielfach an Schönheitsidealen, sind mit Rollenbildern durch die Medien häufig überfordert, zudem sind sie von der Politik enttäuscht und fühlen sich nicht repräsentiert. „Für Jugendliche ist der Computer so häufig die beliebteste Freizeitbeschäftigung und der Übergang vom harmlosen Spiel zum exzessiven Konsum ist oft fließend“, erläutert Giese. Die digitale Welt und das Internet stellten schließlich mit wachsenden Möglichkeiten für Beruf, Freizeit und Kommunikation ein großes Potential aber auch eine steigen¬de Gefahr dar.

Wer bin ich im Netz? Auch um diese Frage wird es gehen. Gerade heutige Kommunikationsmöglichkeiten des Internets via Facebook und andere soziale Netzwerke, aber auch viele Computerspiele, werden von Jugendlichen genutzt, um neue Rollen gefahrlos zu testen und bisher unbekannte Aspekte der eigenen Identität zu entdecken. „Im virtuellen Raum des Online-Chat ergeben sich sehr gute Möglichkeiten, neue Rollen zu erproben und schnell von einer Identität in eine andere zu wechseln“. Das kann aber auch Flucht und Rückzug bedeuten. Diese Gefahren will man in Produktgruppen in Form von Videoclips, Podcasts, Texten, Bildern sowie Recherchergebnissen und Materialien thematisieren. „Natürlich steht dabei der Spaß und das Erleben im Vordergrund. Wo sonst Leistungsdruck dominiert, brauchen wir in der Seminararbeit eine angenehme Atomsphäre“.

Das Seminar wird unterstützt und finanziert von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein veranstaltet als Haus der außerschulischen Jugendbildung Wochenseminare mit Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden im Alter von 13 bis 26 Jahren aus Berlin und Brandenburg. Als Bundesbildungsstätte der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken organisiert sie pädagogisch-politische Fortbildungen, Jugendseminare, Internationale Begegnungen und verschiedene Großveranstaltungen.

Für Rückfragen und Informationen:

Hendrik Giese

Bildungsreferent

Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein

Freienwalder Alle 8-10

16356 Werneuchen

Tel. +49.33398.8999-16

Fax: +49.33398.8999-13

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