"Eine Schule für alle" - Klassensprecher/innen der Grundschule Schönow lernen, sich einzumischen.
Klassensprecher/innen der Grundschule Schönow lernen ihre Aufgaben kennen, entwickeln neue Ideen und erproben sich im Team. Die Seminarfahrt ist Teil des Projekts "Vielfalt leben lernen".
Werneuchen, 26. September 2012. „Ich bin jetzt zum ersten Mal Klassensprecher und wusste gar nicht, was man da machen soll. Aber jetzt weiß ich es schon viel besser“, freut sich Matze aus der vierten Klasse. Zusammen mit allen anderen Klassensprecher/innen aus den Klassen 4 bis 6 der Grundschule Schönow aus Bernau nimmt er an einem Seminar in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein teil. Vom 24. bis 28.09.2012 beschäftigen sich die Acht- bis Zwölfjährigen mit ihrer Rolle als Klassensprecher/innen, lernen, ihre Interessen zu vertreten, und machen sich Gedanken, was sie an ihrer Schule verändern möchten.
Das Seminar findet im Rahmen des Projekts „Vielfalt leben lernen“ statt, welches Grundschüler/innen Schlüsselqualifikationen vermitteln und Partizipationsmöglichkeiten aufzeigen will. „Mit der Grundschule Schönow arbeitet unsere Bildungsstätte seit einem Jahr im Rahmen des Projekts erfolgreich zusammen. Da lag es nahe, gemeinsam ein Seminar für ihre Klassensprecher/innen zu entwickeln, wie wir es schon mit Oberschulen erprobt haben“, berichtet die Projektverantwortliche Christine Reich. Es soll darum gehen, bei den Kindern ein Bewusstsein zu erzeugen, was es eigentlich bedeutet, Klassensprecher/in zu sein und die Interessen seiner Mitschüler/innen zu vertreten. Sie sollen Mitbestimmungsstrukturen erlernen und sich mit ihren Stärken auseinandersetzen. „Unter dem Motto ‚Eine Schule für alle’ machen sich die Kinder in einer Zukunftswerkstatt auch darüber Gedanken, wie eine Schule aussehen soll, in der alle willkommen sind und optimale Lernbedingungen vorfinden“, ergänzt Frau Reich. Durch das gemeinsame Arbeiten und Spielen werden die Klassensprecher/innen als Team gestärkt.
Für die Seminarfahrt wurden die 16 Kinder für eine Woche vom Unterricht freigestellt und sogar die Schulleiterin, Waltraut Falkenthal, ist mitgekommen. Sie will die Klassensprecher/innen unterstützen: „So ein Seminar ist Ansporn für die Kinder und Anerkennung ihrer Aufgabe. Damit sie ihr Amt wahrnehmen können, müssen sie ihre Rechte und Pflichten kennen und lernen, wie sie etwas an ihrer Schule bewegen können. So wachsen sie in ihre Verantwortung hinein.“ Das Kollegium und die Elternschaft würden die Seminarfahrt einhellig befürworten, berichtet Frau Falkenthal, und der Schulförderungsverein übernehme gar ein Drittel der Teilnahmekosten für die Schüler/innen.
Dass sich der Aufwand lohnt, zeigt sich schon nach den ersten Tagen. „Die Kinder finden sich als Gruppe zusammen“, bestätigt Frau Falkenthal. Die Schüler/innen selbst freuen sich über das vielfältige Programm und natürlich auch über die gemeinsame Freizeit, denn so ein Klassensprecher/innen-Seminar kann ganz schön anstrengend werden, meint Lucie: „Wir müssen uns immer wirklich Gedanken machen!“
Das Projekt „Vielfalt leben lernen“ wird gefördert vom Programm „Toleranz fördern - Kompetenz stärken“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein veranstaltet als Haus der außerschulischen Jugendbildung Wochenseminare mit Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden im Alter von 13 bis 26 Jahren aus Berlin und Brandenburg. Als Bundesbildungsstätte der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken organisiert sie pädagogisch-politische Fortbildungen, Jugendseminare, Internationale Begegnungen und verschiedene Großveranstaltungen.
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Christine Reich
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