„Girls bite! – Mädchen zeigen Zähne“
Mädchen aus Deutschland und Polen haben sich vom 30.01. bis 06.02.2016 zu einer Woche ohne Jungen getroffen, in der sie sich kennenlernen und ausprobieren konnten.
In der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein fand vom 30. Januar bis 6. Februar 2016 eine deutsch-polnische Jugendbegegnung statt. Insgesamt 36 Mädchen sind aus Berlin/Brandenburg und aus der polnischen Stadt Koszalin nach Werneuchen gekommen.
Unter dem Motto „Girls bite! - Mädchen zeigen Zähne“ konnten sich die 12- bis 17-Jährigen eine Woche lang ausprobieren und ihre Stärken entwickeln. Hier ein Einblick in die Seminarwoche:
Ohne Jungen geben sich die Mädchen dabei viel ungezwungener und fühlen sich frei, Persönliches auszutauschen, erläutert Seminarleiterin Betty Dettendorfer. „Es geht um Themen, die Mädchen bewegen: Wir reden über Liebe, Freundschaft und Sexualität und analysieren Geschlechterbilder in der Werbung“, erläutert Dettendorfer. Sie will die Teilnehmerinnen darin bestärken, ihren eigenen Weg in der Gesellschaft zu finden und sich nicht vorschreiben zu lassen, wie eine Frau zu sein habe.
„Indem sich die Mädchen über ihren Alltag, ihre Wünsche und persönlichen Grenzen unterhalten, lernen sie sich selbst und einander viel besser kennen“, so Dettendorfer weiter. Dazu passend findet ein Selbstbehauptungstraining statt.
In kleinen Gruppen können sich die Mädchen dann kreativ ausprobieren: Sie entwickeln eine Theaterszene, drehen ein Erklärvideo, bedrucken T-Shirts und Stofftaschen und erproben sich in einer Zirkus-AG. Am Ende sollen die Ergebnisse allen präsentiert werden. Zuvor steht am Mittwoch noch eine Exkursion nach Berlin mit Stadtrundgängen und einem Besuch des Jugendmuseums auf dem Programm.
Bereits nach den ersten Tagen haben die deutschen und polnischen Teilnehmerinnen ihre sprachlichen Barrieren überwunden und sich einander angenähert, berichtet Dettendorfer. Sie ist sich sicher, dass die gute Stimmung anhält, und die Mädchen gestärkt nach Hause fahren werden – nicht zuletzt, weil sie feststellen konnten, dass sie mit dem, was sie beschäftigt, nicht alleine stehen, und dass Mädchen in Deutschland und Polen mit sehr ähnlichen Problemen zu kämpfen haben.
Die Begegnung wurde aus Mitteln des Deutsch-Polnischen Jugendwerks (DPJW) gefördert.