Adolf Reichwein – Wanderausstellung in der Bildungsstätte

27.04.2018 | 

In der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein war bis Ende April 2018 eine Wanderausstellung zum Leben und Wirken des Reformpädagogen Adolf Reichwein zu besichtigen, die aus einem Projekt der Medienwerkstatt des Vincentino e.V. mit der Adolf-Reichwein-Schule in Berlin-Neukölln entstanden ist. Am 17. März wurde sie eröffnet.

Das Ostdeutsche Fernsehen berichtete am 19.03.2018 über die Vernissage. Hier sehen Sie den Bericht.

In der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein ist am 17. März 2018 eine Wanderausstellung eröffnet worden, die das Leben und Wirken des Reformpädagogen Adolf Reichwein dokumentiert. Reichwein hat von 1933 bis '39 an der Volksschule in Tiefensee und auch zeitweise in den heutigen Räumlichkeiten der Jugendbildungsstätte im Werneuchener Ortsteil Werftpfuhl unterrichtet. Zur Vernissage der Ausstellung war auch Sabine Reichwein, jüngste Tochter von Adolf Reichwein, anwesend und stand bereitwillig Rede und Antwort.

Adolf Reichwein (*3. Oktober 1898, † 20. Oktober 1944) war ein bedeutender Reformpädagoge, Volkskundler und Kulturpolitiker. 1933 wurde Reichwein von seinem Lehrstuhl an der Universität Halle an die einklassige Volksschule nach Tiefensee versetzt. Hier wirkte er bis 1939 und führte in dieser Zeit zukunftsweisende Unterrichtsversuche im Sinne der Reformpädagogik durch. Über 30 Schulen in Deutschland tragen seinen Namen und halten die Erinnerung an einen mutigen Menschen wach, der als Mitglied des Kreisauer Kreises im Widerstand gegen die Nazi-Diktatur aktiv war und 1944 im Gefängnis Plötzensee ermordet wurde.

Ausstellungseröffnung mit Sabine Reichwein und Matthias Schellenberger.
Ausstellungseröffnung mit Sabine Reichwein (l.) und Matthias Schellenberger (2.v.l.). Auch einige Schüler_innen und Ehemalige der Neuköllner Adolf-Reichwein-Schule waren anwesend, darunter Ahmad Kanaan (r.).

Die gezeigte Wanderausstellung ist ein Projekt der Medienwerkstatt des Vincentino e.V. mit der Adolf-Reichwein-Schule in Berlin-Neukölln. Sie wurde zum ersten Mal beim Jugendforum "denk!mal 2016" im Berliner Abgeordnetenhaus ausgestellt. Die Mitwirkenden der Medienwerkstatt beschäftigen sich bereits seit mehreren Jahren mit dem Leben und dem Wirken von Adolf Reichwein und stehen in freundschaftlichem Kontakt zu Sabine Reichwein, der jüngsten Tochter, die in Berlin lebt. Eine Dokumentation des Projekts findet sich hier. Im März 2017 wurde aus den 12 Bildtafeln und den verschiedenen Filmprojekten eine Wanderausstellung in Form einer 3-teiligen Installation erarbeitet.

Initiiert und über die Jahre begleitet wurde das Projekt von dem Künstler und Medienpädagogen Matthias Schellenberger, der seit 2011 die Projekte in enger Zusammenarbeit mit den Schüler_innen und Lehrer_innen der Adolf-Reichwein-Schule für die Medienwerkstatt des Vincentino e.V. durchführt.

Vincentino e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der kulturellen Förderung benachteiligter Jugendlicher widmet.

Die Wanderausstellung zum Leben und Wirken von Adolf Reichwein ist unterdessen weitergezogen. Wer wissen möchte, wo die Ausstellung aktuell zu besichtigen ist, kann sich beim Vincentino e.V. informieren.