Streitschlichter_innen-Ausbildung: Schüler_innen lernen schlichten
Schüler_innen aus Hohen Neuendorf und Panketal trainieren vom 21. bis 24. Januar in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein, wie man Konflikte erkennt und schlichtet, um an ihrer Schule aktiv zu werden.
Zusammenleben ohne Konflikte? Das gibt es nirgendwo, und ganz sicher nicht in der Schule! Immer mehr Schulen bilden in den letzten Jahren deshalb interessierte Schüler_innen zu „Streitschlichter_innen“ bzw. „Konfliktlotsen“ aus. Diese sollen an ihren Schulen aktiv werden, wenn es zu Auseinandersetzungen zwischen Mitschüler_innen kommt, die ohne Unterstützung zu eskalieren drohen.
Im Schulalltag lässt sich eine Ausbildung zum Streitschlichter kaum nebenher bewältigen, denn natürlich kostet es viel Zeit und braucht professionelle Begleitung, sich mit dem Thema „Konflikte“ und dem Umgang damit auseinanderzusetzen. Beides steht den Jugendlichen, die vom 21. bis 24. Januar 2013 in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein zu Gast sein werden, zur Verfügung. Sie kommen aus den siebten und achten Klassen zweier Brandenburger Schulen, der Hugo-Rosenthal-Oberschule aus Hohen Neuendorf und der Röntgen-Gesamtschule aus Panketal.
Viele der interessierten und engagierten Schüler_innen sind bereits an Streitschlichtungsprojekten ihrer Schulen aktiv, andere wollen es gerne werden. „Ihrem Wissensstand entsprechend, werden die Streitschlichter_innen aus- bzw. fortgebildet“, erläutert der verantwortliche Bildungsreferent Tim Scholz. „Zunächst werden wir klären, was Konflikte eigentlich sind, und wie sie zustande kommen“, so Scholz weiter. „Dazu werden wir uns mit Kommunikation und Sprache beschäftigen und lernen, dass sie sowohl zu Missverständnissen und Eskalation als auch zur Deeskalation und zum Klären von Konflikten beitragen kann.“ Um Hierarchien und Gruppendynamiken wird es ebenfalls gehen, denn viele Konflikte entstehen aus Cliquenbildung in Klassen oder Mobbing gegen einzelne Personen.
Schließlich werden Konfliktlösungsstrategien erarbeitet und in Rollenspielen ausprobiert. Aktives Zuhören und das Formulieren von „Ich-Botschaften“ werden trainiert. „Die Streitschlichter_innen erwerben auf diese Weise Handlungskompetenz, um sich an ihrer Schule einzusetzen“, erklärt Scholz. Gemeinsam wird am Ende des Trainings diskutiert, wie die Seminarergebnisse in der Schule umgesetzt werden können. Gestärkt und mit geschärfter Wahrnehmung kehren die Schüler_innen zurück in ihren Alltag voller Konflikte, mit denen sie nun besser umgehen können.