Seminare mit Grundschulen: „Gemeinsam sind wir bunt“

05.06.2015 | 

In drei Seminaren haben Berliner Grundschulen im Mai und Juni Zusammenarbeit und den Umgang mit Vielfalt trainiert.

Gemeinsam ein eigenes buntes Spiel entwerfen - alle bringen ihre Fähigkeiten und Ideen ein.

Wenn Grundschulklassen in die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein kommen, wird es noch lebhafter in unserem alten Gebäude als sonst. Im Mai und Juni war das wieder der Fall.

Nach wie vor bilden zwar Jugendliche aus Berlin und Brandenburg die Hauptzielgruppe unserer Bildungsstätte. Seit 2011 gibt es aber auch Bildungsangebote für Grundschulklassen. Thematisch geht es dabei meistens um Zusammenhalt und den Umgang mit Vielfalt.

So auch in den vergangenen Wochen: Zunächst war vom 18. bis 22. Mai eine 4. Klasse der Grundschule in der köllnischen Vorstadt aus Berlin-Köpenick zu Gast, anschließend eine 4. Klasse der Grundschule Karlshorst. Unter dem Motto „Gemeinsam sind wir bunt“ hat vom 1. bis 5. Juni eine jahrgangsübergreifende Klasse der Karlsgarten-Grundschule aus Neukölln eine Seminarwoche in Werneuchen verbracht.

„In unseren Seminaren lernen die Kinder, Vielfalt als etwas Positives zu schätzen und trainieren den Umgang mit Verschiedenheit“, erläutert Bildungsreferentin Bettina Dettendorfer das Konzept.

Zusammenhalt und Zusammenarbeit trainieren: auf dem Niedrigseilgarten

„Zugleich üben die Kinder, aufeinander zu achten, und lernen spielerisch, worauf es bei der Zusammenarbeit ankommt“, so Dettendorfer weiter. Damit soll der Zusammenhalt in der Klasse gestärkt und Ausgrenzung entgegengewirkt werden.

Die positiven Effekte der Seminare sollen über die Klassengemeinschaft hinaus wirken: „Was wir anbieten, ist politische Bildung für Grundschulkinder, denn die Anerkennung von Vielfalt, Respekt gegenüber den Bedürfnissen und Besonderheiten jedes Einzelnen und Inklusion statt Ausgrenzung – all das sind Ziele von politischer Bedeutung“, macht Dettendorfer deutlich. Sie bedauert, dass Kinder als Zielgruppe bislang nicht staatlich gefördert werden: Finanzielle Unterstützung für „Jugendbildung“ wird zur Zeit in der Regel nur für Teilnehmende ab einem Alter von zwölf Jahren gewährt.

Lagerfeuer und Stockbrot - auch die Freizeit wird zusammen verbracht.

In zwei vergangenen Projekten hat die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein Erfahrungen in der Arbeit mit Grundschulkindern gesammelt und positive Ergebnisse erzielt. Die Nachfrage seitens der Schulen sei groß, so Dettendorfer, aber ohne staatliche Förderung könnten sich leider nicht alle Klassen eine Seminarfahrt leisten. Dabei wäre es so wichtig, frühzeitig anzusetzen, wie die Bildungsreferentin betont: „Wer bereits im Kindesalter lernt, niemanden auszugrenzen, ist später weniger anfällig dafür, gesellschaftliche Ausgrenzung zu betreiben.“

Mehr zu den vergangenen Projekten:
"Vielfalt leben lernen" (2011-2014)
"Ich und die anderen" (2009-2011)