"Man ist, was man isst?"
Deutsch-polnische Jugendbegegnung in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein vom 14.03. bis 21.03.2010 erfolgreich beendet.
Werneuchen, 22.03.2010. Das Mädchen wirkt konzentriert, sie legt einen Luftballon in Gips ein, ein Junge vergipst sich gleich das komplette Bein. Justyna Wośniak ist 14 Jahre jung, sie ist Teilnehmerin im Seminar "Man ist, was man isst?" in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein - das Seminar lief vom 14. bis 21. März. Justyna hat sich in die Kreativgruppe mit Gipsarbeiten eingetragen. "Das Seminar hat mir sehr gut gefallen", sagt sie. Am Anfang sei die Verständigung mit den deutschen Schülern zwar schwierig gewesen, denn sie kommt aus Polen und spricht weder Deutsch noch Englisch. Dann aber habe man sich immer besser kennen gelernt und schließlich mit "Händen und Füßen" kommuniziert - wenn nicht gerade sämtliche Körperteile in Gips eingelegt waren.
Das Seminar "Man ist, was man isst?" wurde aus EU-Mitteln der Kommunalgemeinschaft Europaregion POMERANIA e.V. gefördert. "Die Kommunikation zwischen den Gruppen hat gut funktioniert", sagt Stefan Neumann, Dozent des Seminars. 15 polnische und deutsche Schülerinnen im Alter von 14 bis 18 Jahre haben sich eine Woche lang in Kreativworkshops kennen gelernt und mit dem Thema Gesundheit auseinandergesetzt. "Das Thema Gesundheit steht in der Lebenswelt vieler Jugendlicher heute zwar nicht im Vordergrund", sagt Neumann. Gerade darum sei ein solches Seminar aber wichtig.
Die polnischen Jugendlichen kommen aus der Schule "Specjalny Ośrodek Szkolno Wychowawczy" in Stettin, die deutschen aus der "Schule im Nibelungenviertel" in Bernau bei Berlin. Teilgenommen hat auch die 14-jährige Marie-Christin Krüger von der Bernauer Schule. Sie zeigt sich verwundert: "Die polnischen Jugendlichen aus unserer Gruppe essen viel weniger fetthaltige Sachen!", bemerkt die Schülerin mit lauter Stimme. Sie selbst habe in dieser Woche viel über gesunde Ernährung und Lebensgewohnheiten erfahren. "Die Einstellung der Jugendlichen zu diesen Themen ist sowohl in Polen als auch in Deutschland stark von ihrer sozialen Herkunft sowie dem Engagement der Eltern und Schulen abhängig", sagt Stefan Neumann.
"Es ist gut, über Süchte und Ernährungsgewohnheiten schon in jungen Jahren aufzuklären", resümiert Thomas Gill, Geschäftsführer der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein. Gerade auch, weil Jugendliche sich mit dieser Thematik kaum auseinandersetzen. Und es sei gut, wenn sich Jugendliche über ein solches Thema über Staatsgrenzen hinaus verständigen und so nebenbei Vorurteile und Ängste abbauen können. "Wir freuen uns, dass wir damit eine lokale Kooperation in der Euroregion unterstützen können", sagt Gill.
Die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein veranstaltet als Haus der außerschulischen Jugendbildung Wochenseminare mit SchülerInnen und Schülern sowie Auszubildenden im Alter von 13 bis 26 Jahren aus Berlin und Brandenburg. Als Bundesbildungsstätte der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken organisiert sie pädagogisch-politische Fortbildungen, Jugendseminare, internationale Begegnungen und verschiedene Großveranstaltungen.
Informationen und Rückfragen:
Thomas Gill /Geschäftsführer
Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein
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