"Liebe - Freundschaft - Sexualität"
Welche Vorstellungen haben Jugendliche von Beziehungen, welche Geschlechterbilder herrschen heute vor? Schüler/innen einer 7. Klasse gingen diesen Fragen in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein nach.
Werneuchen, 31.05.2010. "Was ist das?", fragen sich 7 Jugendliche in einer Kleingruppe zum Thema Liebe, Freundschaft und Sexualität. Ein Junge hält ein Diaphragma in der Hand, ein mechanisches Verhütungsmittel aus Latex oder Silikon zur Empfängnisverhütung für Frauen, das das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter verhindert. Der Gruppenleiter klärt schnell auf: "Das ist kein Schutz vor HIV oder anderen Geschlechtskrankheiten, es dient nur der Verhütung!". Die Jugendlichen nehmen Notiz, sie sind erstaunt.
Was wissen Jugendliche heute über Sexualität, Liebe und Freundschaften, welche Vorstellungen von Beziehungen dominieren, welche Geschlechterbilder herrschen vor? Das fragten sich Schüler/innen einer 7. Klasse der Max von Laue-Oberschule aus Berlin-Steglitz in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein zwischen dem 26. und 30. Mai 2010. "Kinder und Jugendliche sammeln immer früher sexuelle Erfahrungen", sagt Christine Reich, Leiterin des Seminars. Zum einen waren Jugendliche noch nie so früh reif wie heute, bereits jede/r zweite 16-Jährige hatte laut einer Forsa-Umfrage schon einmal Geschlechtsverkehr, vor allem Mädchen machen immer früher sexuelle Erfahrungen. Zum anderen kommen Jugendliche in immer jüngeren Jahren mit Pornografie in Berührung, wissen aber zu wenig über Verhütung und Aufklärung.
"Besonders die Unterschiede zwischen Mann und Frau haben die Jugendlichen im Seminar interessiert", betont Sebastian M., Seminar-Dozent. Gerade in jungen Jahren seien Rollenbilder stark verfestigt, Jugendliche suchten nach Orientierung. Zudem sei es heute üblich, dass Kinder und Jugendliche mit 13 Jahren schon Pornofilme gucken.
Gesprochen wurde im Seminar über Beziehungsprobleme, Verhütungsmethoden, Rollenbilder oder auch einfach nur über die Wichtigkeit von Freundschaften. "Grundlage des Seminars war, dass die Jugendlichen selbst Fragen zu diesem Thema entwickeln", so Sebastian M. Bilder in den Medien wurden dabei genauso hinterfragt wie in Produktgruppen zum Thema künstlerisch-kreativ gearbeitet wurde, so zum Beispiel in einer Foto-AG. "Wichtig ist, dass die Jugendlichen Spaß haben und sich nicht scheuen, wichtige Themen anzusprechen", verdeutlicht Reich. Und das gelinge in der Seminararbeit besser als im Schulunterricht.
Die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein veranstaltet als Haus der außerschulischen Jugendbildung Wochenseminare mit Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden im Alter von 13 bis 26 Jahren aus Berlin und Brandenburg. Als Bundesbildungsstätte der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken organisiert sie pädagogisch-politische Fortbildungen, Jugendseminare, Internationale Begegnungen und verschiedene Großveranstaltungen.
Ein Beitrag bei RTL-Explosiv über die Seminargruppe findet sich hier:
Für weitere Rückfragen und Informationen:
Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein
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Christine Reich
Pädagogische Leitung
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