Jugendbeteiligung als Menschenrecht: Internationale Winterschule 2021/22
Zur 23. Internationalen Winterschule sind in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein Aktive aus Jugendverbänden und -organisationen in ganz Europa vom 27.12.2021 bis zum 03.01.2022 zusammengekommen, um zu beraten, wie die Beteiligung junger Menschen zu stärken ist.
Zum 23. Mal sind über den Jahreswechsel junge Erwachsene aus verschiedenen europäischen Ländern zur „Internationalen Winterschule“ in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein zusammengekommen. Am 27. Dezember 2021 sind sie angereist, um eine Woche in der Bundesbildungsstätte der „Falken“ zu verbringen. Gemeinsam mit rund 20 weiteren Jugendorganisationen, in denen junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren ehrenamtlich aktiv sind, richtet die Bildungsstätte die internationale Begegnung jedes Jahr aus. Thematisch ging es in diesem Jahr um die Stärkung der Beteiligungsrechte junger Menschen.
Braucht es eine solche Veranstaltung in Zeiten von Corona? Gerade jetzt, meint Bildungsreferent Jonas Gerber, der sie organisiert hat: „Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben viele Kinder und Jugendliche gezwungen, zuhause zu bleiben. Dabei wurde deutlich, dass ihre Stimme im politischen Prozess kaum Gehör fand und dass es wenig Möglichkeiten für sie gab, sich an Entscheidungen zu beteiligen. Kinder- und Jugendpolitik wird noch immer vor allem von Erwachsenen gemacht“, führt Gerber aus. Dabei würden Kinderrechte missachtet, obwohl sie allgemein als Menschenrechte anerkannt seien. Gerade weil das Thema so aktuell ist, freut sich Gerber, dass die Winterschule stattfinden konnte - mit Tests und klaren Hygienevorschriften, und obwohl es auch einige Absagen gegeben habe.
Die jungen Erwachsenen aus ganz Europa haben in der Woche miteinander diskutiert und Ideen entwickelt, wie Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den jeweiligen Ländern mehr Partizipation ermöglicht werden kann und was dafür politisch nötig ist. Zugleich haben die Ehrenamtlichen ihre eigenen Verbandsstrukturen unter die Lupe genommen: „Wir haben uns darüber ausgetauscht, wie wir auch solche jungen Leute erreichen, die sich bisher nicht für Politik interessierten und eher zu den von der Gesellschaft an den Rand gedrängten Gruppen gehören“, erklärt Gerber. „Wir möchten, dass unsere Jugendverbände diverser und inklusiver werden“.
Diversität wurde auch in der Seminarwoche groß geschrieben. Sie zeigte sich nicht zuletzt in der traditionellen Silvesterfeier: Bei der Winterschule wird das Neue Jahr stündlich aufs Neue begrüßt, immer dann, wenn es in einem der Heimatländer der Anwesenden Mitternacht schlägt.