Internationale Winterschule 2015/2016 - Nachbetrachtung
Vom 27.12.2015 bis 03.01.2016 sind über 100 junge Menschen aus Europa und Nahost nach Werftpfuhl gekommen, um sich mit dem Stellenwert von Arbeit in ihren jeweiligen Gesellschaften zu beschäftigen.
Das neue Jahr wurde gleich mehrfach begrüßt. So hat es Tradition bei der „Internationalen Winterschule“, die zum 17. Mal in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein stattfand. Vom 27. Dezember 2015 bis zum 3. Januar diesen Jahres sind über 100 junge Menschen aus allen Teilen Europas und dem Nahen Osten nach Werneuchen gekommen, um sich zu begegnen und sich mit dem Stellenwert von Arbeit in ihren jeweiligen Gesellschaften auseinanderzusetzen.
In sechs verschiedenen Arbeitsgruppen wurde das Thema Arbeit von verschiedenen Seiten beleuchtet – auf Englisch, um allen das Verständnis zu ermöglichen.
Ein viel diskutiertes Thema unter den 18- bis 30-jährigen Teilnehmenden war der Zusammenhang zwischen Bildung und Arbeit. Dabei ging es um Fragen wie: „Wie werden wir auf die Arbeitswelt vorbereitet? Was wird uns vermittelt? Werden wir lediglich zu möglichst marktkonformen Arbeitskräften ausgebildet?“ In einer „Zeit-AG“ wurde die Reproduktion der Arbeitskraft untersucht, inwiefern also jenseits des Arbeitstages ein „Auftanken“ gelingt, um Kräfte zu sammeln – und was dafür notwendig wäre.
Der gesellschaftliche Stellenwert von Arbeit stellte einen weiteren thematischen Schwerpunkt dar, wie Bildungsreferentin Jane Baneth berichtet. Sie betont, dass nicht jede Art von Arbeit als gleichwertig angesehen werde, und verweist als Beispiel auf die Unterschiede zwischen Lohnarbeit und unbezahlter Erziehungsarbeit. „Gesellschaftlich tradierte Geschlechterrollen legen oft nahe, wer für welche Arbeit geeignet wäre, und Zugangschancen sind nach wie vor ungleich verteilt“, so Baneth weiter: „Wir haben versucht, diese Mechanismen sichtbar zu machen und darüber diskutiert, wie sie zu verändern wären.“
Die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein im Werneuchener Ortsteil Werftpfuhl ist zugleich Bundesbildungsstätte der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken. Sie veranstaltet die Winterschule gemeinsam mit insgesamt 20 weiteren Jugendorganisationen, in denen die Teilnehmenden aktiv sind. „Als Jugendbegegnung und Seminar der politischen Bildung bietet die internationale Winterschule jungen Menschen jedes Jahr die Chance, ihre verschiedenen Erfahrungen untereinander auszutauschen, gemeinsame Projekte und Ideen zu entwickeln und so eine Veränderung der bestehenden Gesellschaft zu bewirken“, erklärt Baneth.
Zum Ende der Seminarwoche wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen auf dynamische Weise umgesetzt: Am „Takeover Day“ übernahmen die Teilnehmenden ihrerseits die Regie und boten in zahlreichen Workshops ihre Erkenntnisse zur Vermittlung an.