Deutsch-Französische Jugendbegegnung: „Gegen Vorurteile und Stereotype - Migration in Deutschland und Frankreich“
13- bis 14-jährige Mädchen aus Marseille und Berlin treffen sich vom 29.10. bis 5.11.2012
Werneuchen, 30. Oktober 2012. Vom 29. Oktober bis 5. November sind zehn Mädchen aus Marseille zu Gast in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein, wo sie auf elf Mädchen aus Berlin-Köpenick treffen. Sie alle sind mit 13 bis 14 Jahren noch sehr jung, aber auch sehr gespannt auf das, was sie erwartet, wie die verantwortliche Bildungsreferentin Betty Dettendorfer berichtet, und sie ergänzt: „Dass es sich auf beiden Seiten nur um Mädchen handelt, vereinfacht die Kontaktaufnahme, weil in diesem Alter zwischen Jungen und Mädchen oft relativ große Hürden einem normalen Umgang im Wege stehen.“
Miteinander ins Gespräch kommen, Unsicherheiten abbauen und Verständigung üben – dies sind Ziele der Jugendbegegnung. Dazu gehört auch, das Land der Partnergruppe besser kennenzulernen und Interesse an der Sprache der anderen zu wecken. Auf der inhaltlichen Ebene steht die Auseinandersetzung mit individuellen und gesellschaftlichen Vorurteilen und mit Migration im Mittelpunkt. „Wir wollen erreichen, dass bei den Jugendlichen Kategorien wie 'Wir' und 'Die Anderen' aufgebrochen werden, dass sie eigene Vorurteile hinterfragen und erkennen, wie sich Stereotype in der Gesellschaft bilden“, erläutert Frau Dettendorfer. „Dazu beschäftigen wir uns mit Migration in Deutschland und Frankreich und untersuchen, wie sie wahrgenommen wird und wo die Unterschiede und Gemeinsamkeiten liegen.“
Über diese Themen soll nicht nur in der Bildungsstätte diskutiert werden, es ist auch geplant, sich die Realität in Berlin anzusehen: Ein Kiezrundgang in Neukölln steht dazu ebenso auf dem Programm wie ein Gespräch mit Amaro Drom, der der interkulturellen Jugendselbstorganisation für Sinti und Roma. Auch Straßeninterviews sollen von den Jugendlichen geführt werden.
Die bei den Diskussionen und Exkursionen gewonnen Erkenntnisse werden dann in selbsgemachte Medienprodukte einfließen, wie Frau Dettendorfer erklärt: „Bei uns in der Bildungsstätte werden die Mädchen in gemischten Kleingruppen z.B. eine Foto- und eine Kunstausstellung oder auch ein Theaterstück erarbeiten, die sie einander am Ende der Begegnung präsentieren.“ So bleibt ihnen eine Erinnerung an die gemeinsame Zeit, in der sie zusammen gelebt, gearbeitet und gelacht haben.
Die Begegnung wird aus Mitteln des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) gefördert.
Die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein veranstaltet als Haus der außerschulischen Jugendbildung Wochenseminare mit Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden im Alter von 13 bis 26 Jahren aus Berlin und Brandenburg. Als Bundesbildungsstätte der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken organisiert sie pädagogisch-politische Fortbildungen, Jugendseminare, Internationale Begegnungen und verschiedene Großveranstaltungen.
Für weitere Rückfragen und Informationen:
Betty Dettendorfer / Bildungsreferentin
Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein
Tel. +49.33398.8999-25
Fax: +49.33398.8999-13