"Bewerbungstraining"
Seminar mit 43 Schüler/innen zur Berufsorientierung und Zukunftsplanung in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein erfolgreich beendet.
Werneuchen. 4. Juni 2010. "Was sind deine Stärken, warum sollten wir uns für Dich entscheiden?", fragt ein Prüfer die Bewerberin. "Ich bin zielstrebig, teamfähig und durchsetzungsstark", entgegnet ihm die junge Frau. Die Situation ist eine Simulationsübung eines Bewerbungsgesprächs in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein. 43 Schüler/innen der 9. Jahrgangsstufe der Paul-Werner Oberschule aus Cottbus haben zwischen dem 31. Mai und 4. Juni 2010 am Seminar „Berufsorientierung und Bewerbertraining“ teilgenommen, um sich für den Arbeitsmarkt zu wappnen.
„Jugendliche setzten sich im Seminar mit ihren Fähigkeiten, Stärken und Zukunftswünschen auseinander“, sagt Juliana Kattchin, Leiterin des Seminars und Bildungsreferentin der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein. Die Anforderungen beruflicher Tätigkeit seien heute mehr denn je von sozialen Kompetenzen wie Kommunikationsstärke, Einfühlvermögen oder Konfliktfähigkeit geprägt. „Im Seminar lernen Jugendliche sich zu behaupten und ihre Fähigkeiten gekonnt einzusetzen“.
Die Ausbildungsmarktsituation ist für Jugendliche weiterhin schwierig. Zum einen wird heute jeder fünfte Ausbildungsvertrag (21,5 Prozent) nach Angabe des Berufsbildungsberichts 2010 vorzeitig gelöst. Ursache: die ungenügende schulische Qualifikation der Bewerber/innen. Zum anderen bilden zu wenige Betriebe aus. So lag die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge 2009 bei 566.004, das sind rund 8 Prozent beziehungsweise 50.338 weniger abgeschlossene Verträge als 2008. Vor allem Altbewerber und Altbewerberinnen bleiben seit Jahren eine berufsbildungs- und arbeitsmarktpolitische Herausforderung: zwischen 1997 und 2007 war der Altbewerberanteil von 37,6 auf 52,4 Prozent angestiegen. „Im Seminar versuchen wir darum Alternativen aufzuzeigen“, sagt Kattchin.
Das heißt: Mut machen, Anschreiben aufsetzen, die Bewerbung optimieren, Ängste abbauen und Alternativen finden. Ein Viertel der Klassen mache zudem den Abschluss der „allgemeinen Förderschule mit Schwerpunkt Lernen“, habe also nach Beendigung der Sekundarstufe 1 noch geringere Chancen auf dem Ausbildungsmarkt. „Diese Jugendliche gilt es zu stärken“, unterstreicht Kattchin. „Wo sonst können sich Jugendliche so intensiv mit sich und ihrer Zukunft beschäftigen als in der Bildungsarbeit?“, fragt sich die Bildungsreferentin. Künftig wolle man darum diesen Seminartyp weiter anbieten.
Das Seminar wurde aus Fördermitteln des Förderprogramms Initiative Oberschule (IOS) finanziert.
Die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein veranstaltet als Haus der außerschulischen Jugendbildung Wochenseminare mit Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden im Alter von 13 bis 26 Jahren aus Berlin und Brandenburg. Als Bundesbildungsstätte der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken organisiert sie pädagogisch-politische Fortbildungen, Jugendseminare, Internationale Begegnungen und verschiedene Großveranstaltungen.
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Katharina Kaesche
Bildungsreferentin
Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein
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Fax 03 33 98 - 89 99 - 13
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