„Der Andere und ich“
Von April bis Juni 2016 haben Siebt- und Achtklässler_innen aus Bad Freienwalde Kommunikation und Konfliktbewältigung in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein trainiert. Im Mittelpunkt stand die Anerkennung von Vielfalt.
Nach dem Wechsel auf die weiterführende Schule ist es für Siebtklässler_innen nicht einfach, sich neu zurechtzufinden. In einem Alter voller Veränderungen ist die Suche nach Orientierung groß. Da hält man sich gerne an Vertrautes und lehnt vielleicht andere ab, weil sie „irgendwie anders“ sind. Der Umgang mit Vielfalt, die Anerkennung von Unterschiedlichkeit muss erst gelernt werden.
Umso wichtiger ist es deshalb, wertschätzende Kommunikation und friedliche Konfliktbewältigung zu üben. Um dies zu tun, sind die Siebt- und Achtklässler_innen der Albert-Schweitzer-Schule in Bad Freienwalde nach Werneuchen gekommen. In der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein haben sie jeweils eine Projektwoche verbracht.
„Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen erkennen und lernen, sie anderen gegenüber deutlich zu machen. Gleichzeitig sollen sie die Bedürfnisse und Grenzen der anderen wahrnehmen und achten lernen.“ So beschreibt Bildungsreferent Tim Scholz die Zielsetzung der Trainings.
Auch Vorurteile und Ausgrenzung wurden thematisiert. „Wer in seinem Verhalten, seinem Aussehen oder seinen Interessen fremd wirkt, wird leider häufig respektlos behandelt und ausgegrenzt. Den Anderen gerade in seiner Verschiedenheit achten zu lernen, ist ein zentrales Ziel unseres Konzepts“, macht Scholz deutlich.
Insgesamt waren es drei Gruppen von Schüler_innen, die bis Anfang Juni 2016 in die Bildungsstätte gekommen sind. Vom 25. bis 29. April waren zunächst die ersten Achtklässler_innen auf Projektfahrt in Werneuchen. In kleinen Gruppen haben sie sich theoretisch und praktisch mit Kommunikation, Teamarbeit und gewaltfreier Konfliktlösung beschäftigt. In Rollenspielen und erlebnispädagogischen Übungen wurden herausfordernde Situationen simuliert, die gemeinsam bewältigt werden mussten.
Sei es der Niedrigseilgarten, dessen Parcours die Gruppe gemeinsam zu bestehen hat, sei es die Arbeit in Kleingruppen, für die der ganze Tag zur Verfügung steht: „Jenseits des schulischen Rahmens bietet eine Bildungsstätte andere Möglichkeiten, Erfahrungen zu machen und zu reflektieren“, erklärt Scholz. Der Pädagogische Leiter der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein freut sich über die neue Kooperation mit der Albert-Schweitzer-Schule, die über das Brandenburger Förderprogramm „Initiative Sekundarstufe I“ ermöglicht wurde.
Die „Initiative Sekundarstufe I“ wird durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg gefördert.