„Komm, wir nehmen die Zukunft selbst in die Hand“ - Poetry Slam im SV-Seminar

09.02.2023 | 

Ende Januar sind in einem SV-Seminar mit der Grünauer Gemeinschaftsschule Berlin im Rahmen eines Poetry Slams zwei spannende Texte zum Thema „Traumschule“ entstanden.

Traumschule

Warum macht Schule kein Spaß?
Warum lerne ich und meine Lehrer*innen sagen mir, wie schlecht ich sei?
Warum habe ich keine Freunde die mich am Eingang begrüßen? 
Bis in den tiefen Nachmittag sitze ich in der Schule. Am Abend lerne ich und höre erst auf, wenn mir das Buch ins Gesicht fällt.
Am Frühstückstisch sitze ich und die Tränen laufen meine Wangen hinunter.
Meine Mutter schreit mich an "Streng dich doch mal an" "Warum bist du denn so faul?!"
Ich zweifelte an mir und schob all das auf mich. Diese Last, nur weil Schule nicht einfach ist.
Ich bin nicht faul, ich bin nur erschöpft.
Ich bin nicht schlecht in der Schule, sondern einfach nur überfragt.
Morgens wache ich auf und wünsche mir, dass alles so viel einfacher wär.
Die Schule meiner Träume.
In der ein Regenbogen die Wand schmückt, auf den Toiletten mich Fynn anlächelt und mir seinen neuen Lippenstift in meiner Lieblingsfarbe anbietet.
Eine Schule in der man mit einem Laptop arbeiten und meine Bücher mir nicht am Rücken zerren
Eine Schule in der auch gesellschaftswichtigen Themen im Lehrplan stehen.
Eine Schule in der die Bewertung überdacht und individualisiert wird.
Eine Schule in der Mülltrennung schon zum Alltag gehört.
Eine Schule in der auf der Toilette Perioden Artikel stehen und jeder sich frei bedienen kann.
Eine Schule wie sie in meinen Träumen existiert!

 

Ich habe Wünsche und Träume, doch trotzdem passiert nicht viel.
Ich wünsche mir so viel mehr als meine Worte es beschreiben könnten und die Liste ist unendlich lang.
Jedoch wünsche ich mir eine Sache,
Ich wünsche, dass ihr Rücksicht nehmt.
Ich wünsche mir, dass ihr euer Lächeln nicht verliert egal wie anstrengend es wird
Ich wünsche mir, dass ihr auf andere schaut und helft wo ihr nur könnt
Ich wünsche euch eine annehmbare Schulzeit und dass ihr im Nachhinein sagen könnt, dass ihr etwas verändert habt.
Dass ihr in der SV Sitzungen saßt und dass ihr mit euren Zielen etwas bewegt habt.
Ich wünsche mir für uns alle das eine Traumschule, wie anders sie bei jedem auch aussieht.
Aber vor allem wünsche ich mir unseren Zusammenhalt, denn wir sind die Schüler*innen Vertretung.
Wenn wir es nicht schaffen, wer dann?!

 

Außerdem ist noch dieser starke Appell entstanden:

Ich komme auf den Schulhof
Viele haben Spaß
Der Schulhof ist geschmückt
Mit vielen Grünen Bäumen und Gras
Der Schulhof ist mit vielen Spielmöglichkeiten
für Kinder versehen
und man merkt schon beim gehen –
diese Schule ist mit viel Neuem versehen
Und wenn man in die Räume guckt
Sieht man:
Die Maske vieler ist gefallen!
Sie zeigen sich so wie noch nie zuvor.
Ist nun der Zeitabschnitt erreicht, in dem
Jeder über Probleme aufgeklärt ist?
Probleme, die durch uns,
uns Schülerinnen und Schüler
uns Lehrerinnen und Lehrer
uns Menschen
uns allen hervorgerufen wurden.
Über Tabuthemen wie Menstruation,
mentale Gesundheit und Magersucht
wird informiert.
Und falls es dazu kommt
Wird schnell reagiert
Es wird nicht gewartet und geguckt
Was passiert.
Es wird darüber diskutiert
Man tauscht sich über frühere Tabuthemen aus
Man steht auf!
Nehmen wir sie selbst in die Hand
Schieben den Beutel der jetzigen Geschehnisse nicht weg,
denn – er ist kein Dreck.
Gemeinsam können wir für Gerechtigkeit kämpfen
Komm, wir nehmen die Zukunft selbst in die Hand
Und schmeißen unsere Ideen nicht wieder an die Wand.
Last uns etwas verändern, jetzt gleich –
Und zurück kommt das Gute für alle!

 

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