„Queer Easter 2022“
Junge Menschen aus der ganzen Welt sind vom 11.-18.04.2022 zu einem der größten internationalen Bildungsevents der LSBTIQA*+-Community zusammengekommen, das endlich wieder stattfinden konnte.
Zur Bildungs- und Begegnungswoche „Queer Easter“ sind vom 11. bis 18. April 2022 junge Menschen aus Europa und der ganzen Welt in Werftpfuhl zusammengekommen. In den vergangenen 23 Jahren hat sich „Queer Easter“ zu einem der größten internationalen Bildungsevents der LSBTIQA*+-Community entwickelt, die all jene einschließt, die sich selbst als lesbisch oder schwul, bisexuell oder transgender, intersexuell, agender, asexuell oder ganz einfach als queer bezeichnen, sich also jenseits althergebrachter Normen von Mann, Frau und Heterosexualität verorten.
Nachdem 2020 pandemiebedingt alles ausgefallen war und 2021 eine Verlegung in den Sommer nötig wurde, herrschte bei allen Beteiligten große Freude, sich endlich zum traditionellen Termin wiedersehen zu können. Die „Queer Easter“-Woche bestand aus verschiedenen Seminaren, gefördert im Programm „Erasmus+“ und durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Die Teilnehmenden haben sich mit diversen gesellschaftskritischen Themen auseinandergesetzt und in Workshops u.a. über queere Identitäts- und Familienmodelle diskutiert und queere Bewegungen historisch betrachtet. „Wir sind der Meinung, dass der politische Kampf für die Rechte queerer Menschen untrennbar mit dem Engagement für eine gerechtere Gesellschaft insgesamt verbunden sein muss, in der niemand an den Rand gedrängt wird. Wie das gelingen kann, haben wir unter anderem in dieser Woche diskutiert“, erklärt Bildungsreferent Jonas Gerber. „
Den Teilnehmenden war wichtig, aus der Woche neue Impulse für die eigene politische Arbeit mit nach Hause zu nehmen“, ergänzt Gerber. Viele setzen sich für sozialistische Ideen sein, sind doch die meisten von ihnen in Jugendorganisationen aus den internationalen Dachverbänden der SJD – Die Falken aktiv, deren Bundesbildungsstätte die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein ist.
Durch die öffentliche Förderung war es möglich, dass auch Teilnehmende aus anderen Kontinenten dabei sein konnten: Asien und Afrika waren ebenso vertreten wie südamerikanische Länder wie Peru und Chile. Das ermöglichte einen Austausch, der über den europäischen Horizont hinaus ging. „Unter den jungen Menschen, die hier zusammengekommen sind, sind viele in ihren Heimatländern Anfeindungen ausgesetzt, manche sogar gefährlicher Verfolgung“, betont Gerber. „Darum war es wichtig, ihnen hier einen Schutzraum zu bieten und eine Gemeinschaft zu schaffen, in der sich alle willkommen und angenommen fühlen und Raum für offenen Austausch besteht.“
Neben der inhaltlichen Arbeit stand deshalb die Begegnung im Mittelpunkt, sei es beim kreativen Gestalten, bei dem sogar ein Song entstanden ist, oder abends am Lagerfeuer oder bei einer Ballnacht mit Drag-Show. Wer einmal bei einer „Queer Easter“-Woche dabei war, weiß: Die Atmosphäre ist es, die das Event wirklich groß macht.
„Queer Easter“ wurde unterstützt im Rahmen des Erasmus+ Programms der Europäischen Union.
„Queer Easter“ wurde organisiert von der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein in Kooperation mit den internationalen Dachverbänden der SJD – Die Falken (Sozialistische Jugend Deutschlands): YES (Young European Socialists), IUSY (International Union of Socialist Youth) und IFM-SEI (International Falcon Movement – Socialist Educational International).