„Was kann ich werden?“ - Berufsorientierung der Goetheoberschule Trebbin
Im Februar 2024 führten wir ein Seminar zur Berufsorientierung gemeinsam mit Schüler*innen und Begleitpersonen aus der Goetheoberschule Trebbin für fünf Tage in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein durch.
Auf die Lebenssituation der Teilnehmenden wurde zu Beginn des Seminares mit biographischen Methoden eingegangen, um einen Einblick in die Interessen und Wünsche, tradierten Vorstellungen, Hintergründe und das persönliche Umfeld zu bekommen. Auf dieser Grundlage konnten im Laufe des Seminars individuelle Beratungen vorgenommen werden, die die einzelnen Stärken und Schwächen der Teilnehmenden berücksichtigten und zum Teil von Familienkreisen vorgegebene Interessen zurückstellten, um die eigenen Wünsche und Zukunftsvorstellungen in den Vordergrund zu stellen. Gemeinsam erarbeiten wir im Seminar mit den Teilnehmenden ihre Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Bei der Bearbeitung von Themen wie dem Wert von Arbeit in der Gesellschaft oder den persönlichen Zukunftsvorstellungen in Bezug auf Familie und Karriere konnten bspw. auch Träume und Wünsche mit real existierenden Möglichkeiten für die Teilnehmenden verglichen werden. Außerdem konnten Aspekte von Diskriminierung thematisiert und auf unterschiedliche Rollenzuweisungen innerhalb der Gesellschaft hingewiesen werden, um somit auf Geschlechtergerechtigkeit aufmerksam zu machen.
Die Teilnehmenden empfanden es als sehr positiv sich einmal mit sich selbst und ihrer Zukunft beschäftigen zu können und dabei begleitet zu werden. Der Prozess einen eigenen Lebensweg zu finden und Arbeit als Teil dieses Lebenswegs zu sehen, wurde gut angenommen. Der darauffolgende Schritt, welche Arbeit für die Teilnehmenden diesen Lebensweg bereichern könnte, war für manche noch nicht unbedingt naheliegend und vielleicht zu weit in der Zukunft. Nichtsdestotrotz konnte man mit eben diesen Teilnehmenden dann auch gut zu Chancen und Anforderungen an ein späteres ausgeglichenes Leben arbeiten, das eben auch irgendeine Art Arbeit beinhaltet. Natürlich gab es auch Einzelne, die erst einmal nicht davon aus gingen, später arbeiten zu möchten. Mit diesen kann dennoch gut zu dem Themenfeld sozialstaatlicher Angebote gearbeitet werden und dazu, ob eine Arbeitsuntätigkeit sie wirklich zufrieden machen würde.
„Für Kinder und Jugendliche ist die Erfahrung des Lernens in unserer Jugendbildungsstätte dahingehend besonders, weil sie bereits sehr anders von der Lernerfahrung in der Schule ist. Durch Methoden der nicht-formellen Bildungsarbeit, die häufig in Kleingruppen stattfinden und von erfahrenen Personen der außerschulischen Kinder- und Jugendbildung eingeführt werden, ist es leichter sich aktiv am Bildungsprozess zu beteiligen und daran Spaß zu entwickeln“ so Jonas Gerber, Bildungsreferent des Seminars in dieser Woche.
Kontakt: Jonas Gerber
Förderhinweis: Das Vorhaben wird aus Mitteln der Europäischen Union, der Bundesagentur für Arbeit und des Landes Brandenburg gefördert.