Auslandseinsatz für Freiwillige der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein

Yael Einhar aus Israel mit Bildungsreferent Tim Scholz

Für ein halbes oder sogar ein ganzes Jahr im Ausland tätig sein und als Freiwilliger in einer Kinder- und Jugendorganisation arbeiten? Für fünf Freiwillige der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein in Werftpfuhl wird dies nun Wirklichkeit: Jeder Freiwillige wird in ein anderes Land gehen, dort Seminare leiten und in Jugendverbänden aktiv sein. Einsatzziele der Freiwilligen sind England, Kolumbien, Kamerun, Chile und Israel.

Im Rahmen der Internationalen Falkenbewegung – Sozialistische Erziehungsinternationale, kurz: IFM-SEI, besteht für fünf Freiwillige der Jugendbildungsstätte die Möglichkeit, sich mit dem Europäischen Freiwilligendienst im Ausland zu engagieren. Das Programm des Europäischen Freiwilligendienstes wird von der Europäischen Kommission finanziert. Dabei werden unter anderem die Reisekosten, die Aufwendungen für Kost und Logis, sowie die Kosten für einen Sprachkurs und Krankenversicherung abgedeckt. „In diesem Projekt geht es darum, junge Menschen dabei zu unterstützen, Erfahrung im Ausland zu sammeln und so verschiedene Strukturen der Jugendarbeit kennen zu lernen. Wir wollen es den jungen Leuten ermöglichen, ihren Horizont zu erweitern und mehr über die Situation junger Menschen in verschiedenen Ländern zu erfahren.“, so Tim Scholz, Bildungsreferent der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein.

In Woodcraft Folk in London wird darauf Wert gelegt, das Selbstbewusstsein der Kinder und die Wahrnehmung ihrer Umgebung zu stärken. Mit Hilfe von verschiedenen Aktivitäten sollen die Kinder ermutigt werden, sich unter dem Aspekt der nachhaltigen Entwicklung mehr mit dem Umweltschutz auseinander zu setzen. Zu den Aufgaben der Freiwilligen gehört unter Anderem die Vorbereitung und Durchführung des NCS Youth Festivals. Bei diesem Festival sollen die Freiwilligen neue Gruppen unterstützen, Werbung für den Europäischen Freiwilligendienst machen und verschiedene Aktivitäten entwickeln. Die Kinder- und Jugendorganisation Acacia in Bogota/Kolumbien unterstützt gemeinsam mit örtlichen Schulen die Rechte der Kinder in der von Kriminalität geprägten Gesellschaft. Das jüngste Projekt von Acacia ist die Gründung einer Gemeinschaftsbibliothek für junge Leute in der Gegend von Santa Cecilia in Bogota. Dort sollen die Freiwilligen aus Deutschland Sprachunterricht für die Kinder und Jugendlichen geben. Außerdem werden die Freiwilligen unter anderem ein Camp organisieren und Workshops in der „Casa de Atencion Integral“ arrangieren. Die Organisation OGCEYOD in Kamerun konzentriert sich auf die Bildung von Jugendlichen und Frauen und verfolgt ein grundlegendes Ziel: Direkt in die Bildung und Gesundheit junger Leute zu investieren, um sie dann in Projekte zur Reduzierung der Armut zu integrieren. Die Freiwilligen können in drei verschiedenen Projekten tätig werden. Im Falken-Projekt der Organisation werden wöchentlich alternative Aktivitäten für Kinder von acht bis 12 Jahren angeboten. Dazu gehören unter anderem Workshops über die Menschenrechte, die Rechte der Frauen und die Rechte der Kinder, sowie die Aufklärung über HIV und AIDS. Im Journalismus-Projekt wird aus den individuellen Beiträgen mehrerer Schüler eine Schülerzeitung erstellt. Dabei können sich die Freiwilligen aus Deutschland regelmäßig mit den jungen Journalisten treffen, neue Schreiber anwerben und das Team bei der Verteilung des Magazins helfen. Das so genannte „Healthy Campus“, deutsch: Gesundes Campus, beschäftigt sich mit der Ernährung der Schüler, da gesundheitliche Beeinträchtigungen der Schüler häufig auf mangelnde Hygiene in der Schulküche zurückzuführen sind. Die Schulköche sollen über Gesundheit und Hygiene informiert werden und ebenfalls lernen, nahrhaft und dennoch lecker zu kochen. In Chile beschäftigt sich die Freiwilligen-Organisation Integridad Absoluta ebenfalls mit den Rechten der Kinder. Hier wird es unter Anderem Aufgabe sein, das Kinder-Orchester zu unterstützen, die Bildung und Sprache der chilenischen Kinder zu fördern und auch neue Projekte zu entwickeln. In Israel wird ein Freiwilliger bei der israelischen Jugendbewegung Hanoar Haoved Vehalomend eingeteilt. Dort hat er die Möglichkeit, Hebräisch und Arabisch zu lernen, in einem so genannten „Kibbuz“, einer gemeinschaftlichen Lebensform zu wohnen und sich in unterschiedlichen Bildungsprojekten zu engagieren.

Im Gegenzug nimmt die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein Freiwillige aus anderen Ländern auf. Vom 29.7. bis zum 23.09.2012 begleitet Yael Einhar aus Israel verschiedene Bildungsveranstaltungen teil, um letztendlich in die organisatorische Vorbereitung, die inhaltliche Durchführung und die Auswertung der internationalen Sommerschule eingebunden zu werden. Diese findet Ende August zum Thema „Rechtsextremismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ in der Jugendbildungsstätte statt. Weiterhin ist Yael Einhar an der Vorbereitung des jährlichen Nahostvernetzungsseminars de SJD-Die Falken beteiligt. Dieses Jahr wird es um die Bedeutung des Nahostkonfliktes für die Bildungs- und Begegnungsseminare mit israelischen und palästinensischen Partnerorganisationen gehen. Gefördert werden dabei der Austausch untereinander zu praktischen Fragen und die inhaltliche Weiterentwicklung der Bildungs- und Begegnungsarbeit der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein. Jure aus Slowenien wird ab Dezember 2012 für ein Jahr in der internationalen Bildungsarbeit der Jugendbildungsstätte mitarbeiten. In Zusammenarbeit mit den Bildungsreferenten der Jugendbildungsstätte wird Jure internationale Bildungsveranstaltungen entwickeln, vorbereiten, durchführen und auswerten, um dann unter Anleitung des zuständigen Bildungsreferenten selbst solche Bildungsveranstaltungen zu konzipieren, sie durchzuführen und auszuwerten.

Für weitere Informationen:

Tim Scholz Bildungsreferent Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein Freienwalder Allee 8-10 16356 Werneuchen/Werftpfuhl Tel: +49.33398.8999. 18 Fax: +49.33398.8999. 13 t.scholz@kurt-loewenstein.de www.kurt-loewenstein.de