„I am not welcome?“ - Deutsch-israelische Jugendbegegnung

10.12.2017 | 

Zur deutsch-israelischen Jugendbegegnung haben sich vom 01.-09.12.2017 jüdische und arabische Jugendliche aus Israel mit Schüler_innen aus Neuenhagen bei Berlin getroffen.

Was brauchen Menschen, um sich einer Gesellschaft zugehörig zu fühlen? Welche Grundwerte brauchen wir? Was sind Chancen und Potentiale einer vielfältigen Gesellschaft? Wie kann man Diskriminierung begegnen?

Diesen Fragen nachzugehen war Ziel einer deutsch-israelischen Jugendbegegnung, die vom 1. bis 6. Dezember in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein stattfand: Jüdische und arabische Israelis sind nach Werftpfuhl gekommen, um gleichaltrigen Jugendlichen aus Neuenhagen bei Berlin zu begegnen. Gemeinsam haben sie sich auf Spurensuche nach den Themen Migration und Integration begeben.

„I am not welcome? - Identitäten zwischen Zugehörigkeit und Ausschluss“ lautete das Thema des Projekts, das sowohl die israelische als auch die deutsche Gesellschaft in den Blick nahm. Die Jugendlichen haben nach Anknüpfungspunkten in der eigenen Familiengeschichte gesucht und Interviews mit Personen geführt, die als Israelis in Deutschland wohnen. Jibran Khalil von der Organisation Jugendliche ohne Grenzen, stand für einen Workshop zur Verfügung, in dem es um Migration und Integration ging.

Bis zum 9. Dezember haben die israelischen Jugendlichen ihren deutschen Gastfamilien gewohnt. Im April 2018 soll die Rückbegegnung in Israel stattfinden, bei der gemeinsam am Thema weitergearbeitet wird. Dann werden die israelischen Gastfamilien und Deutsche in Israel interviewt.

Die Begegnung hat sehr verschiedene Sichtweisen auf die Vergangenheit und Gegenwart in Israel, Palästina und in Deutschland zutage gefördert. Für die verantwortliche Bildungsreferentin Bettina Dettendorfer liegt darin eine große Chance: „Gerade durch die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten und Erfahrungen entsteht ein besseres Verständnis füreinander und ein klareres Bild der Realität hier wie dort“, so Dettendorfer. Sie spricht aus Erfahrung: Seit über zwölf Jahren veranstaltet die Bildungsstätte deutsch-israelische Jugendbegegnungen. Die aktuelle Begegnung wurde durch Zusammenarbeit mit dem israelischen Bildungszentrum Givat Haviva möglich.

Aus den Ergebnissen erstellen die Jugendlichen eine Performance, in der Berichte, Theaterszenen und Bilder miteinander verbunden werden sollen. Zu sehen ist die Performance aber erst bei der Rückbegegnung in Israel.

Die Begegnung hat nicht nur Brücken zwischen Deutschen und Israelis gebaut, sondern auch den Austausch zwischen jüdischen und arabischen Jugendlichen gefördert. Darüber freut sich Dettendorfer sehr. „Über die persönliche Begegnung haben die 15- bis 18-Jährigen eine enge Verbindung untereinander aufgebaut. Das war möglich, weil wir ein Umfeld geschaffen haben, in dem sich alle Beteiligten wohlfühlen konnten“, berichtet Dettendorfer.

Das Projekt wird gefördert im Programm EUROPEANS FOR PEACE der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“.

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