„Rosa & Karl 2019“
Einhundert Jahre nach der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht kamen mehr als 100 junge Menschen vom 11.-13.01.2019 nach Werftpfuhl, um ihrer zu gedenken und sich mit „Rechtem Terror“ zu beschäftigen, der damals wie heute Opfer fordert.
Vor hundert Jahren, am 15. Januar 1919, wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin von rechten Freikorps ermordet. Seit zwanzig Jahren findet in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein ein Seminarwochenende unter dem Titel „Rosa & Karl“ statt, zu dem Jugendliche und junge Erwachsene aus dem gesamten Bundesgebiet nach Werneuchen anreisen. Sie sind aktiv in der „Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken“.
In diesem Jahr kamen sie am Wochenende vom 11. bis 13. Januar 2019 zusammen. Vor dem Hintergrund der Ermordung Luxemburgs und Liebknechts ging es um „100 Jahre rechten Terror“. „Leider gibt es einhundert Jahre nach den paramilitärischen Freikorps noch immer rechten Terror in Deutschland; der NSU oder die verurteilte ,Gruppe Freital' sind nur die extremsten Beispiele“, erklärt Bildungsreferent Tim Scholz. „Deshalb haben wir unser Gedenken in diesem Jahr mit dem Rückblick auf die Geschichte rechten Terrors verbunden und mit der Frage, wie wir uns heute dagegen engagieren können“, so Scholz.
In verschiedenen Workshops haben sich die jungen Teilnehmenden mit Themen wie rechter Ideologie und Männlichkeit, rechten Morden und Hasskriminalität oder Rechtsextremismus in der DDR beschäftigt. Neben dem thematischen Hauptfokus fanden aber auch Workshops zum Recht auf Stadt oder zur Kritik an der G20 statt; und wer wollte, konnte sich über Rosa Luxemburg und ihre politischen Positionen informieren.
Im Abendprogramm las Manja Präkels aus ihrem Buch „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“. Darin beschreibt sie sehr anschaulich Kindheit und Jugend im ländlichen Brandenburg von den späten Jahren der DDR bis in die frühe Nachwendezeit.
Zum Abschluss fuhren die Teilnehmenden von „Rosa & Karl“ am Sonntag, dem 13. Januar, nach Berlin, um den Opfern rechter Gewalt am Karl-Liebknecht-Denkmal im Tiergarten zu gedenken.
Die Mitglieder der „SJD – Die Falken“, die in Werftpfuhl in großer Zahl zusammenkamen, haben das Wochenende zur Reflexion eigener Analysen und Positionierungen genutzt. In Workshops ging es um die pädagogische Praxis im Jugendverband; und am Sonntag wurde gemeinsam diskutiert, wie Gedenken im Allgemeinen und bei den „Falken“ im Speziellen aussehen sollte, um auf der Grundlage dieser Diskussion das Seminar im nächsten Jahr zu gestalten.
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) berichtete über den Gedenktag und hat für den Beitrag auch die Kranzniederlegung der „Falken“ am Karl-Liebknecht-Denkmal begleitet. Der Beitrag ist hier zu sehen (zeitlich begrenzt).