Neue Zeiger am alten Turm
Der Turm und das Dachgeschoss des denkmalgeschützten Hauptgebäudes der Jugendbildungsstätte sind nach erfolgreichem Ausbau zur Nutzung freigegeben – und die Turmuhr läuft wieder.
Seit Jahrzehnten prangte ein leeres Zifferblatt am Turm des Hauptgebäudes der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein. Der Gebäudekomplex wird seit 1997 von der Bildungsstätte genutzt und ist seitdem stetig renoviert und erweitert worden. Seit diesem Jahr drehen sich neue Zeiger und strahlen golden vom weithin sichtbaren Turm, der zusammen mit dem Dachgeschoss für 500.000 Euro saniert und ausgebaut wurde.
Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde 1907 von dem Berliner Industriellen Eduard Arnhold als Waisenheim für Mädchen gestiftet. Sein soziales Anliegen ist noch heute in dem hellen, großen und ansprechenden Gebäude sichtbar. Heute sind darin kleinere und größere Seminar- und Freizeiträume, zwei Speisesäle und Übernachtungszimmer der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein untergebracht.
Auch Geschäftsführerin Christine Reich hat hier ihr Büro. Sie freut sich, dass es durch Zuschüsse der Bundesländer Berlin und Brandenburg sowie des Bundes möglich wurde, die letzte Ausbau-Etappe im Hauptgebäude abzuschließen: „Wir haben zwei neue Seminarräume gewonnen, die sich als abgetrennter Bereich besonders gut für eine künstlerische und theaterpädagogische Nutzung eignen, sowie eine Dachterrasse, die einen weiten Rundblick ermöglicht“, erläutert Reich.
Unter Leitung des Architekten Martin Beisenwenger wurde von April bis Dezember 2014 gebaut. Schon die Planung war eine Herausforderung: „Wir mussten die Vorschriften des Denkmalschutzes mit Sicherheitsbestimmungen z.B. zu Fluchtwegen in Einklang bringen“, betont Reich. Nach der letzten brandschutztechnischen Abnahme können jetzt endlich alle Räume genutzt werden.
Der Ausbau kommt rechtzeitig zum Jubiläum: Am 13. September feiert die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein, die zunächst in Berlin-Spandau ihren Sitz hatte, ihr 40-Jähriges Bestehen. Dann können sich Freunde und Weggefährten auch vom Glanz der neuen Zeiger und Ziffern der Turmuhr überzeugen.
Die funktionstüchtige Uhr ist nicht nur optisch erfreulich, sie erfüllt auch ihren Zweck: Kinder und Jugendliche trügen heute kaum noch Armbanduhren, so Reich. Wenn sie sich in den Seminarpausen über das große Gelände verteilen, genügt ihnen jetzt ein Blick zur Turmuhr, um zu sehen, was die Stunde geschlagen hat.