"Mitmischen possible"
Die Schülervertretungen zweier Berliner Gemeinschaftsschulen haben sich vom 09. bis 13.09.2013 intensiv mit ihren Rechten und Aufgaben beschäftigt und neue Ideen entwickelt – erstmals unter Beteiligung ihrer Grundschüler_innen.
„Es macht hier viel Spaß und ich habe viel über meine Aufgaben gelernt“, findet Annika, Klassensprecherin aus der achten Klasse, die mit vielen anderen Schülervertreter_innen aus ihrer Schule fünf Tage in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein verbracht hat.
Insgesamt waren es über 60 Klassensprecher_innen aus der vierten bis zur zehnten Klasse, die vom 9. bis zum 13. September 2013 lernen konnten, welche Rechte sie haben und wie sie ihre Interessen besser vertreten können. Die Schüler_innen kamen jeweils etwa zur Hälfte aus der Anna-Seghers-Gemeinschaftsschule in Berlin-Köpenick und aus der Fritz-Karsen-Gemeinschaftsschule in Berlin-Neukölln. Letztere wurde von einem Team des Neuköllner Anton-Schmaus-Hauses begleitet, das von der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken getragen wird.
Seit Jahren besteht eine intensive Kooperation zwischen beiden Schulen und der Jugendbildungsstätte. In diesem Jahr waren erstmalig auch die Klassensprecher_innen der vierten bis sechsten Klassen beider Schulen dabei, deren Anliegen und Interessen in den Debatten der „Großen“ sonst oft unterzugehen drohen. Sie sollen besser in die Arbeit der Schülervertretung integriert werden.
Die Ziele des Seminars gehen weit über ein Kennenlernen und den Austausch unter den kürzlich neu gewählten Klassensprecher_innen hinaus. „Wir haben den Schülervertreter_innen ihre Rechte und Aufgaben verdeutlicht und ihnen zugleich das Handwerkszeug vermittelt, diese in Zukunft auch besser wahrzunehmen“, beschreibt Seminarleiter Bernard P. Bielmann die Konzeption. „Je nach den Bedürfnissen und Interessen der Schüler_innen haben wir trainiert, sich beim Vertreten eigener Anliegen besser durchzusetzen und Vereinbarungen zur besseren Kommunikation innerhalb der Schülervertretung getroffen“, führt Bielmann aus. Auch auf die generellen Möglichkeiten politischer Mitbestimmung wurde eingegangen.
Am Ende standen konkrete Projekte, die in der Schule umgesetzt werden sollen: sei es die Umgestaltung des Schulhofs, die Gründung einer Schülerfirma oder die Einrichtung einer eigenen Internetseite. Zur Projektpräsentation waren auch die Schulleiterin und der Schulleiter der beiden Schulen anwesend und haben gemeinsam mit den Schüler_innen über die Umsetzung der Ideen gesprochen.
Annika ist stolz auf sich und ihre Mitschüler_innen, mit denen sie Projekte entwickelt hat, die sie in der Schule auf jeden Fall weiterverfolgen will. So wirkt die Woche in Werneuchen dauerhaft in den Schulalltag hinein.