„Es ist deine Kampagne“ - Neues Projekt für Demokratie gestartet

10.06.2015 | 

Unter dem Titel „Es ist deine Kampagne – (inter)aktiv für eine lebendige Demokratie!“ haben wir ein neues Projekt gestartet, das Jugendliche für den Einsatz für Demokratie und gegen Rechtsextremismus stärken will – vor Ort und im Netz.

„Es ist deine Kampagne“ - Neues Projekt für Demokratie gestartet

Jugendliche zu befähigen, sich für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen, ist das Ziel eines neuen Modellprojektes der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Projekt wendet sich vor allem an Kinder und Jugendliche von 10 bis 16 Jahren aus dem Barnim und bestimmten Berliner Bezirken. In Seminaren mit Schulklassen und Jugendeinrichtungen sollen Jugendliche gewonnen werden, die Lust haben, mit realen und virtuellen Kampagnen – vor Ort und im Internet – rechten Erscheinungsformen entgegen zu treten.

„Die Idee zum Projekt ist aus der Beobachtung entstanden, dass Rechtsextreme zur Zeit die Probleme im Zusammenhang mit Flüchtlingspolitik ausnutzen, um mit ihren Inhalten und menschenverachtenden Positionen gerade Jugendliche zu erreichen“, erläutert Tim Scholz, Pädagogischer Leiter der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein. Besonders viel Erfolg hätten die Rechtsextremen dabei in Gebieten mit bestehenden sozialen Konflikten, in denen es Unterkünfte für Flüchtlinge gäbe und zugleich wenig Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche existierten. „Wir wollen Jugendliche aus genau solchen konfliktbelasteten Umgebungen erreichen“, betont Scholz. Dazu werde mit Schulen, Jugendeinrichtungen und lokalen Initiativen vor Ort zusammengearbeitet.

„Es ist deine Kampagne“ - Neues Projekt für Demokratie gestartet

In Seminaren soll es darum gehen, Wissen zu vermitteln, Einstellungen und Vorurteile zu hinterfragen und andere Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. „Wir wollen Jugendliche ermuntern und in die Lage versetzen, in ihrer direkten Umgebung als sogenannte 'Peers' aufzutreten, also positiv auf Gleichaltrige einzuwirken und beispielsweise rechtsextremen Argumentationen entgegenzutreten“, erklärt Scholz.

Mit Aktionen und Kampagnen, die von den jugendlichen „Peers“ selbst entwickelt werden, soll die demokratische Kultur vor Ort gestärkt werden. Ideen für Kampagnen gibt es viele: Sie reichen vom Plakate-Kleben über das Organisieren von Musikveranstaltungen bis hin zu konkreten kommunalpolitischen Projekten, so Scholz. Die Nutzung sozialer Netzwerke im Internet spiele dabei heutzutage eine große Rolle, weswegen die Jugendlichen auch darin unterstützt werden sollen, diese Möglichkeiten gezielt einzusetzen. Auf diese Weise soll eine rechtsextreme Meinungsführerschaft unter Jugendlichen zurückgedrängt und eine Radikalisierung gestoppt werden. Dabei ist der Jugendbildungsstätte wichtig, eine Vernetzung mit den ebenfalls aus dem Programm „Demokratie leben“ geförderten lokalen „Partnerschaften für Demokratie“ aufzubauen.

Scholz betont, dass für das Projekt die enge Zusammenarbeit mit engagierten Erwachsenen vor Ort von großer Bedeutung sei. Die Bildungsstätte will dazu bestehende Kooperationen ausbauen und neue ins Leben rufen: „Lehrerinnen und Lehrer, Aktive aus der Jugendarbeit, aus Vereinen und Verbänden, die sich für das Gelingen von demokratischer Kultur einsetzen wollen, sind herzlich willkommen, sich mit uns in Verbindung zu setzen“, lädt Scholz ein.

Das Projekt „Es ist deine Kampagne – (inter)aktiv für eine lebendige Demokratie!“ wird gefördert als Modellprojekt im Programm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Durchführung erfolgt in Kooperation mit dem Salvador-Allende-Haus in Oer-Erckenschwieck, Nordrhein-Westfalen.

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