Gemeinsam etwas verändern
Endlich wieder mit anderen Zeit verbringen und dabei lernen, gemeinsam etwas in der Welt zu ändern – das konnten Jugendliche auf dem Mediencamp vom 05.-12.07.2020 erleben.
Hinter den jungen Menschen, die vom 5. bis 12. Juli eine Ferienwoche in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein verbracht haben, lag eine recht einsame, langweilige Zeit: Der Corona-bedingte Lockdown machte es ihnen weitgehend unmöglich, zur Schule zu gehen, ihre Freunde zu treffen, mit anderen Sport oder gar Politik zu machen. Und jetzt fanden sie sich zusammen mit Gleichaltrigen im Grünen wieder, beim Mediencamp unter dem Motto „Ich will was von der Welt!“.
Das Mediencamp fand im Rahmen des Projekts „Kritik. Protest. Veränderung“ der Landeszentrale für politische Bildung Berlin statt und hatte im Fokus, die Änderungswünsche der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu bestärken. „Wir haben den Teilnehmenden Möglichkeiten aufgezeigt, sich kreativ gestalterisch, aber auch produktiv an demokratischen Prozessen zu beteiligen“, erklärt der verantwortliche Bildungsreferent Marc Rüdiger.
Die Gruppe sei in diesem Jahr zwar nicht so groß gewesen wie in den letzten Jahren. „Bei vielen scheint die Corona-Situation immer noch Skepsis auszulösen, dabei war innerhalb der Gruppe zu merken, wie wohltuend das Miteinander und der Austausch untereinander sind“, berichtet Rüdiger. Dass der Kontakt mit anderen Jugendlichen im pädagogischen Zusammenhang wieder möglich ist, habe die Gruppe schnell zusammenwachsen lassen, obwohl bei einer großen Altersspanne von 13 bis 20 Jahren häufig unterschiedliche Schwerpunkte und Weltsichten in Kontakt miteinander gestanden hätten. Zudem waren auch in diesem Jahr wieder einige junge Geflüchtete Teil der Gruppe. Die Vielfalt war also groß.
In verschiedenen Workshops konnten sich die Teilnehmenden ausprobieren. Zusammen arbeiteten sie an ihren Ideen. Marc Rüdiger freut sich, wie gut das fuktioniert habe, ganz unabhängig von Herkunft oder Alter: „Die Jugendlichen haben unter anderem gängige Medien analysiert und diskutiert, selbst Filme gedreht und hatten die Gelegenheit, sich mit Graffiti auszuprobieren. Darüber hinaus gabe es einige weitere selbst gewählte Medienworkshops.“
Auf dem weitläufigen Gelände der Jugendbildungsstätte fanden die Aktivitäten, soweit möglich, im Freien statt, um kein unnötiges Ansteckungsrisiko einzugehen. Auch galt es, auf bestimmte Hygieneregeln zu achten: Es wurden häufig Pausen zum Händewaschen gemacht, und beim Umgang mit dem Personal oder einer anderen Gruppe im Haus war der Mund-Nasen-Schutz weiterhin Pflicht.
Die Einschränkungen machten den Jugendlichen aber wenig aus. Traf man die Gruppe im öffentlichen Bereich der Bildungsstätte, waren alle um Distanz bemüht. Aber, so freut sich Rüdiger, „dieser Eindruck stand ganz im Gegensatz zur herzlichen, innigen Gruppenstimmung.“
Das Mediencamp „Ich will was von der Welt!“ fand statt im Rahmen des Projekts „Kritik. Protest. Veränderung“ der Landeszentrale für politische Bildung Berlin.