„... und raus bist du!“ - Bildungsurlaub mit Azubis
Berliner Auszubildende haben sich vom 18.-22.11.2013 mit Rechtsextremismus, Gewalt und Ausgrenzungsmechanismen beschäftigt und ein Video gedreht.
Von Urlaub kann aber zumindest tagsüber keine Rede sein: Sechs Stunden am Tag wurde inhaltlich und kreativ gearbeitet. Wie funktioniert die systematische Ausgrenzung bestimmter Gruppen in der Gesellschaft? Wie entwickelt sich daraus Rechtsextremismus und was können wir dagegen tun?
Mit diesen Fragen beschäftigten sich die Auszubildenden nicht nur selbst: Sie waren auch in Bernau unterwegs und haben Passanten befragt. Aus den Antworten wurde ein Video geschnitten, das am Ende allen Anwesenden präsentiert wurde und hier zu sehen ist:
„Auszubildende haben Anspruch auf regelmäßigen Bildungsurlaub“, erklärt Frank Hofmann. Er ist seit Oktober als Bildungsreferent in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein tätig. Im Rahmen des Projekts „Interessenvertretung 2.0“, das vom Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten finanziert wird, plant er in Zukunft weitere Bildungsveranstaltungen mit Auszubildenden. Unter Einbeziehung des Internets sollen dabei stets globale Zusammenhänge begreifbar gemacht werden.
Die aktuelle Diskussion um Asyl in Deutschland ist für Hofmann ein gutes Beispiel für solche Zusammenhänge: „Weit entfernte Konflikte führen zu Flucht und Vertreibung. Menschen, die Schutz in Europa suchen, treffen hier auf Teile der Bevöllkerung, die Angst haben, selbst an den Rand der Gesellschaft zu geraten. Das löst Ressentiments aus, die leicht in Ausgrenzung umschlagen können“, führt Hofmann aus. „Wer diese Hintergründe mit im Blick hat“, so hofft er, „ist für populistische Parolen von Rechtsextremisten weniger empfänglich“.
Das Seminar wurde aus Sondermitteln der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.