Rückblick: Fortbildung „Psychologische Erste Hilfe“
Am vergangenen Wochenende fand in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein eine Fortbildung zum Thema „Psychologische Erste Hilfe – Unterstützung für Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen“ statt. Als Referentin sprach Frau Dr. Denise Kücholl, Diplom-Psychologin, Systemische Therapeutin, Beraterin und Familientherapeutin von der Freien Universität Berlin.
Bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist es nicht nur wichtig zu wissen, was bei medizinischen Notfällen zu tun ist, sondern auch in der Lage zu sein, psychologische erste Hilfe zu leisten. Die komplexen Herausforderungen unserer Zeit können Menschen an ihre Belastungsgrenzen führen. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen haben Krise, wie etwa die Corona-Pandemie oder der Krieg in der Ukraine Spuren hinterlassen. Aber auch Schwierigkeiten in der Familie oder der Peer-Group, Sorgen, den Anforderungen und Ansprüchen anderer nicht gerecht zu werden oder Verunsicherung hinsichtlich der persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten können zu Überforderung führen.
Nicht selten sind Zusammenbrüche emotionaler Art und Krisen die Folge. Gerade in diesen Situationen profitieren Kinder und Jugendliche von Mitmenschen, die mit ihnen zum Thema machen, was Ängste auslöst, was niedergeschlagen und demotiviert werden lässt oder was zu Frust und Ärger führt. Zum Thema zu machen, bedeutet dabei insbesondere anzusprechen, welche Handlungsmöglichkeiten bestehen und inwieweit man mithilfe von personenbezogenen und umweltbezogenen Ressourcen Belastungen und Krisen meistern kann.
Kinder und Jugendliche können dazu motiviert werden, ihre Sorgen zu teilen und sich mithilfe von Unterstützung selbst zu stärken. Psychologische Erste Hilfe fokussiert sich auf Hilfe zur Selbsthilfe und auf Empowerment der Betroffenen.
Die Fortbildung stieß auf großes Interesse und zog zahlreiche Teilnehmende an. Um die Eindrücke und Meinungen der Anwesenden zu verdeutlichen, haben wir einige Stimmen gesammelt. Hier sind einige Rückmeldungen der Teilnehmenden:
„Grob ging es um die „richtige“ Reaktion in Notfallsituationen, schlichtendes Eingreifen bei Gruppenspannungen und den Umgang mit traumatisierten Jugendlichen. Das Thema wird bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen immer wichtiger und der Umgang damit leider selten thematisiert. Umso mehr danke ich der Jugendbildungsstätte das Fortbildungsangebot!“
„Besonders gefallen hat mir an der Fortbildung, dass wir unsere eigenen Erfahrungen, Situationen, die wir bereits selbst erlebt haben, einbringen konnten und diese dann beispielhaft durchgesprochen haben. So konnte ich meine bisheriges Verhalten reflektieren und ganz konkret etwas für meine zukünftige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mitnehmen.“